Aktion
178 Stolpersteine in der Stadt gereinigt

Am Tag der Opfer des Nationalsozialismus putzten Mitglieder der Jungen Union alle 178 Stolpersteine in der Stadt.

28.01.2016 | Stand 16.09.2023, 6:49 Uhr
Angelika Lukesch
Alexander Schöppe (links) und Tobias Grosse-Brockhoff putzen den Stolperstein in der Wahlenstraße. −Foto: lla

Am 27. Januar, Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, machten sich fünf Mitglieder der Jungen Union, Ortsverband Regensburg Altstadt, auf den Weg. Sie gingen daran, alle 178 „Stolpersteine“, die im Stadtgebiet verteilt an 78 Orten in den Boden eingelassen sind, zu reinigen.

Das Kunstprojekt „Stolpersteine“ von Gunther Deming ist in 1099 Städten und Gemeinden Deutschlands wie auch in 20 europäischen Ländern umgesetzt worden. Die „Stolpersteine“ mit den Namen der durch das Nazi-Regime getöteten Juden, Zigeuner, politisch Verfolgten, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und Euthanasie Opfer sollen die Erinnerung an diese Menschen lebendig halten.

Gedenktafeln aus Messing

Diese Gedenktafeln aus Messing werden in Form eines Kopfsteinpflasterelements im Gehsteig vor dem letzten selbstbestimmten Wohnort eines dieser Opfer eingelassen. Das Projekt orientiert sich hierbei an dem Talmud-Spruch: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

Tobias Grosse-Brockhoff, Vorsitzender der Jungen Union Altstadt, erklärt der MZ vor Ort an der Ecke Wahlenstraße/Neupfarrplatz, dass die Aktion „Reinigung der Stolperstein“, ein „symbolisches Zeichen der Erinnerung und Mahnung“ sein solle. Zusammen mit Alexander Schöppe, dem Vorsitzenden des Ortsverbandes der CSU Altstadt, waren die fünf JU-ler unterwegs, um mit Wurzelbürste und Wasser die Stolpersteine zum Glänzen zu bringen.

Großtante war selber Opfer

Dazu hatten sie sich in mehrere Teams aufgeteilt, da die Stolpersteine auch auf die Außenbezirke Keilberg, Kasernenviertel oder den äußeren Osten verteilt sind. Die meisten Stolpersteine finden sich jedoch in der innenstadt. Nachdem die Steine gereinigt waren, stellten die Teilnehmer neben dem Stein ein brennendes Friedhofslicht auf. „Manche der Stolpersteine waren so verunreinigt, dass man sie gar nicht mehr gut erkennen konnte“, sagt Grosse-Brockhoff.

Von den Passanten gab es durchweg anerkennende Reaktionen zu dieser Aktion. Seine Großtante war übrigens auch eines der Opfer des Nationalsozialismus. Ihr Stolperstein liegt in Kevelaer.

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Wo befinden sich eigentlich die Stolpersteine in der Stadt? Mittelbayerische Maps gibt Ihnen einen Überblick: