Aktion
Kunstkaufhaus statt Kunsthandwerkermarkt

Handwerk statt Mode: Auf rund 250 Quadratmetern Verkaufsfläche sind seit dem 1. Dezember 19 Kunsthandwerker präsent.

09.12.2020 | Stand 16.09.2023, 4:19 Uhr
Das Ambiente im Kunstkaufhaus erfreut alle gleichermaßen. −Foto: Daniel Steffen

Am Ende waren die Gesichter im Förderkreis Regensburger Kunsthandwerk wesentlich glücklicher als angenommen. Mit dem Kunstkaufhaus in der ehemaligen „Gerry Weber-Filiale“ in der Schwarze-Bären-Straße 1 schätzen sich die Veranstalter höchst zufrieden. Schließlich offenbart die Alternative für den ausgefallenen Lucrezia-Markt den Handwerkern viel Gestaltungsfreiheit. Auf rund 250 Quadratmetern Verkaufsfläche sind nun seit dem 1. Dezember 19 Kunsthandwerker präsent.

Idee nach Absage

„Mit dieser Möglichkeit haben wir gar nicht gerechnet“, sagt Vorstand Dagmar Reinecke rückblickend. Sie berichtet, dass den Veranstaltern gleich nach der Absage des Lucrezia-Marktes am Haidplatz die Idee gekommen sei, sich nach leerstehenden Gebäuden als Markt-Alternative zu erkundigen. Im zweiten Anlauf habe es dann mit einem Immobilienmakler geklappt - und binnen einer Woche waren Hygiene- und Gestaltungskonzept auf die Beine gestellt. „Wir mussten viel organisieren“, sagt Reinecke, die im Team mit Ina Zeller-Bleil und Julia Jung das Vorhaben in die Realität umsetzte. Mit den angemieteten Räumen habe sich für die Kunsthandwerker geradezu eine ideale Möglichkeit geboten, schließlich seien die Regale und Präsentationsflächen noch im Haus verblieben. Diese werden von den Kunsthandwerkern nun ausgiebig genutzt, ebenso wie die Schaufenster, die die Passanten jetzt mit einer liebevollen Dekoration beglücken.

Künstler helfen sich

Geöffnet hat das Kunstkaufhaus bis zum 31. Dezember, montags bis samstags jeweils von 10 bis 19 Uhr. Da das Hygienekonzept vorsieht, dass sich nur bis zu 25 Personen gleichzeitig im Verkaufsraum befinden dürfen, sind lediglich vier der Händler zeitgleich vor Ort. „Die anwesenden Kunsthandwerker betreuen die Stände der anderen mit“, erklärt Reinecke. Zudem habe sich der Förderkreis exakt 20 Einkaufskörbe ausgeliehen, die vor und nach Gebrauch regelmäßig desinfiziert werden. „Sind alle Körbe vergriffen, dann müssen die Besucher warten, bis ein Korb frei wird“, erläutert sie, wie der Förderkreis die Anzahl der Kunden jederzeit im Blick hat. Auch schmückt ein ganz besonderer Weihnachtsbaum den Verkaufsraum: Am „Wunschbaum“ zugunsten von Waisenkindern in Tibet kann man mit einer Spende dazu beitragen, dass weitere Waisenhäuser und Schulen auf dem „Dach der Welt“ errichtet werden.