Musik
Regensburg bekommt eine Hymne

Andreas Mosner, Sabine Sachse und Christian Hanika besingen die Heimat „Rengschbuag“. Wir waren beim Video-Dreh dabei.

07.11.2016 | Stand 16.09.2023, 6:36 Uhr
Gabi Hueber-Lutz

Voller Inbrunst besingen Sabine Sachse und Christian Hanika vor dem Dom das schöne Regensburg. Foto: Hueber-Lutz

Wenn Bine so zwischen den alten Steinbögen des Doms hindurchschlendert und singt „Rengschbuag, du bist mei Heimat, Rengschbuag, du bist mei Stod“, dann geht einem echten Regensburger das Herz auf. Die Domstadt hat viele Vorzüge und in der Stadthymne soll ihnen nun ein musikalisches Denkmal gesetzt werden. Andreas Mosner, Sabine (Bine) Sachse und Christian Hanika (Bad Abbachs zweiter Bürgermeister) heißt das Trio, das die Stadthymne aus der Taufe gehoben hat. Gedichtet und komponiert ist sie schon. Nun findet der Dreh für die Winterversion der Hymne statt.

Die Suche nach einem Drehort

Die Zwillinge Sebastian und Benedikt Bockisch stehen hinter der Kamera und setzen das Gesangsduao Bine und Christian ins rechte Licht. Bei leicht regnerischem Wetter steuert die Gruppe den ersten der geplanten Drehorte an: das Westportal des Doms. Doch, oh je, da steht ein Holzverschlag davor. Keine Chance zum Filmen. Die kleine Gruppe findet aber schnell ein anderes Platzerl, das genauso schön, wenn nicht sogar noch schöner, ist: Der Gang, der sich über den Domstaffeln durch die Steinportale zieht. Dort, wo im Sommer die vielen Jugendlichen sitzen.

An diesem grauen Herbsttag sitzt da keiner, nur eine leere Coladose lungert herum. Der Bürgermeister in Hanika entsorgt sie, weil er das gar nicht sehen kann. Der DJ Hanika zieht dabei einen Lautsprecher hinter sich her. Aus ihm soll das Lied erschallen, dessen erste Strophe Bine gleich in Szene setzen wird. Doch der Ton bleibt aus. Nichts zu machen. Das Handy muss aushelfen. In der Mütze ihrer Jacke wird es abgelegt, der Ton voll aufgedreht – und dann: Kamera ab. Es hört sich sehr schön an und sieht sehr schön aus, wie die junge Frau da langsam durch die Bögen schreitet und von ihrer Liebe zu Regensburg singt. Doch leider war das nicht synchron mit der tatsächlichen Geschwindigkeit des Songs. Bine hat ihn einfach nicht gut genug gehört. Für den zweiten Versuch wandert das Handy zwischen Schal und Mantelkragen, und jetzt passt es. Wunderbar synchron, stellen die beiden Kameraleute fest.

Eine Strophe über das Nachtleben und die Singles

Nächster Dreh: Bine und Christian gemeinsam vor einer der mächtigen Domtüren. Kamera läuft: „Rengschbuag…“ und prustendes Lachen. Genau zeitgleich hat hinter der mächtigen Tür die ebenso mächtige Domorgel ihre Stimme erhoben. Das müssen die beiden Vokalisten gedanklich erst einmal ausblenden, bevor sie weitermachen können. Doch dann scheint die brausende Orgel sie zu beflügeln und mit aller Hingabe singen sie den Refrain. Der Regen wird immer stärker und irgendwie will man auch das Problem mit dem Lautsprecher lösen. Das Picasso! DJ Hanika kennt den Wirt, da kann er bestimmt Strom zapfen. Freilich kann er, geht aber leider nicht, denn das Kabel hat einen Wackler. Also das Handy gezückt und einen Bluetooth Lautsprecher geordert. Und weil man schon mal da ist, da wäre das Lokal doch gleich ein toller Ort, um die Strophe über das Regensburger Nachtleben und seine Singles zu drehen. Bei Glühwein, Pfefferminztee, Espresso und Schoki entsteht die nächste Aufnahme. Andreas Moser, der Komponist der Hymne, ruft an und Hanika setzt ihn ins Bild: „Wir haben noch nicht viel gedreht, aber es läuft super!“ Klar, weil sie schon alles im Kopf haben, was noch besungen werden soll. Die Braukultur in Regensburg zum Beispiel.

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Es regnet immer noch. Am liebsten also wieder ein Dreh im Innern. Das Regensburger Weißbräuhaus! Hanika kennt den Wirt, eh klar. Der ist zwar nicht da, sie werden aber trotzdem mit offenen Armen empfangen und bekommen ein extra schön eingeschenktes Weizen für den Dreh. Inzwischen ist auch der Bluetooth-Lautsprecher eingetroffen und tut seinen Dienst. Nächster Ort: das Gassengewirr um die Kramgasse. Nur bei den Leuten im Hintergrund müssen sie aufpassen, denn es regnet beständig weiter und Schirme sollen nicht auf dem Video sein, auch bei einem Lied über Regensburg nicht. Dann sind die Steinerne Brücke und das Altwasser an der Donau dran. Als es schon leicht zu dämmern beginnt, fährt die Gruppe auf den Dreifaltigkeits Berg, und die Kulisse, vor der sie jetzt drehen, ist wunderschön. Weiches, blaues Abendlicht und die Stadt unter ihnen hat schon ihre Lichter angeknipst. Perfekt! Die Winterversion der Stadthymne ist im Kasten.

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