Gewalt
Messerangriff auf Kollegen in Regensburg

Der Mitarbeiter eines Lokals soll einen anderen im Streit lebensgefährlich am Hals verletzt haben. Er sitzt in U-Haft.

08.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:44 Uhr

In diesem Sushi-Restaurant beim Regensburger Arnulfsplatz kam es zu der Messerattacke. Foto: Haala

Außer zwei grünen Verschlusssiegeln der Kriminalpolizei und einem handgeschriebenen Zettel an der Tür weist am Dienstag nichts mehr darauf hin, welches Drama sich zwei Tage zuvor in der „Kyoto Running Sushi Bar“ abgespielt hat: Wie die Polizei erst am Dienstag mitteilte, gerieten zwei Mitarbeiter des Restaurants derart miteinander in Streit, dass ein 56-Jähriger mit einem Messer auf seinen 54-jährigen Kollegen losgegangen sein und ihn dabei lebensgefährlich am Hals verletzt haben soll.

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Rettungskräfte brachten das Opfer schließlich in ein Krankenhaus. Der Mann ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Der 56-jährige Tatverdächtige ließ sich am Tatort widerstandslos von der Polizei festnehmen. Er wurde am Montagnachmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den Mann erließ. Seither befindet er sich in Untersuchungshaft. Die Polizei ermittelt nun wegen eines „versuchten Tötungsdelikts“.

Hier kam es zu der Tat:

Die Männer kannten sich

Das Lokal war zum Tatzeitpunkt gegen 15.30 Uhr noch geschlossen, gibt Albert Brück, Pressesprecher am Polizeipräsidium Oberpfalz, Auskunft. Außer dem mutmaßlichen Angreifer und seinem Opfer befanden sich etwa vier oder fünf weitere Mitarbeiter in den Räumen des Restaurants. Die Fußgängerzone war da gerade gut besucht. Die Tat geschah am Feiertag zu einer Zeit, zu der viele Menschen einen Schaufensterbummel machen oder sich in Cafés treffen. Dennoch ging Brücks Auskunft zufolge zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung aus. „Das ist eine Beziehungstat“, sagt er zur Begründung. Die beiden Männer kannten sich. Der Streit, während dem es zu diesem Angriff kam, war eine Sache zwischen diesen beiden Menschen. In welcher Beziehung die beiden Männer zueinander stehen und welche Positionen sie im Restaurantbetrieb innehaben, sagte Brück nicht.

Spekulationen am Tatort

Auch der Einsatz am Sonntagnachmittag hatte für Aufsehen gesorgt. Die Blaulichter der Polizeiautos und des Krankenwagens waren schon von weitem zu sehen. Ein Augenzeuge schildert, wie ein regungsloser Mann mit blutigen Händen auf einer Trage in den Krankenwagen gebracht und fortgefahren wurde. Weil das Restaurant große Glasfronten zur Straße hat, konnten die Passanten auch Stunden nach der Tat noch uniformierte Polizisten und die Mitarbeiter der Spurensicherung bei ihrer Arbeit beobachten.

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