Society
Der Heimatminister im Auerbräu

Beim 24. Truthahnessen von Peter Kittel entschied das Los, wer namentlich begrüßt wurde: Einer war gesetzt: Markus Söder

20.12.2015 | Stand 16.09.2023, 6:57 Uhr
Tino Lex
Wirt Karlheinz Mierswa und Peter Kittel präsentierten einen der fünf Truthähne mit einem Gesamtgewicht von 42,3 Kilogramm. −Foto: Tino Lex

Begrüßt wurden namentlich nur zehn Truthahnianer, aber einer war gesetzt. Aus einer Losbox zog Verleger-Gattin Elfi Esser zuerst ein „riesiges“ Los – drauf stand, wen wundert’s – Staatsminister Dr. Markus Söder. Wenn man schon mal so ein richtiges politisches Schwergewicht im Auerbräu hat …

Peter Kittel, passionierter Jäger, „Maiandacht“-Regisseur, Verleger, Veranstaltungsservicechef, Papstbesuch-Organisator sowie noch und schon wieder-Wirt der „Emma“, scharte einmal mehr im Auerbräu seine guten Freunde um sich – und das sind nicht wenige. Sogar aus dem benachbarten Ausland kommen sie, um ihrem Peter zu huldigen. Dessen Ego braucht das aber gar nicht.„Ich habe ungefähr Ihr Ego, Herr Minister“, sagte Kittel zu seinem Stargast.Eine verschworene Gemeinde ist das, die sich immer in der „staaden“ Zeit im „geheimen“ Verlies Auerbräu trifft. Die Ärzteliste ähnelte in ihrer Erlesenheit der des „Focus“. . Als dann später die musikalischen Jägerfreunde „Jagerblut“ Heimatgefühle aufkommen lassen, wird es ruhig im Auerbräu – keinen Mucks, nicht mal schnaufen hört man, dafür umso mehr Applaus nach den gelungenen Darbietungen. „Jagerblut“ war die „allerletzte Feuerwehr“, denn die sonst auftretende Uli Reisinger wartete auf einen Kaiserschnitt.

Traditionelles im Hause Söder

Im Hause Söder wird Weihnachten absolut traditionell gefeiert. Wie der Staatsminister der MZ exklusiv verriet, werde er am Morgen von Heiligabend das Grab seiner Eltern besuchen. Danach stimmt er sich mit einem Besuch auf dem Nürnberger Christkindlsmarkt auf das bevor stehende Fest ein. „Hier kaufe ich immer zwei bis drei Christbaumkugeln ein. Am frühen Nachmittag schmücke ich den Weihnachtsbaum und gehe mit den Kindern in die Christmette. Um 18 Uhr ist dann große Bescherung.“ In diesem Jahr allerdings wird es bei den Söders eine Premiere geben: „Meine Frau spielt Klavier, das ist immer sehr schön. Doch meine beide Söhne haben sich in den Kopf gesetzt, Rockstars zu werden und stoßen dann mit ihren Gitarren dazu. Wie sich das anhören wird? Wir werden hören, wie das klingt.“ Zum Essen wird es eine kalte Platte geben, ehe zusammen in die Christmette gegangen wird. Am 1. Weihnachtsfeiertag kommt die traditionelle Gans auf den Esstisch.

„Am Christkindlesmarkt kaufe ich am Morgen immer zwei bis drei Christbaumkugeln ein. Am frühen Nachmittag schmücke ich den Weihnachtsbaum und gehe mit den Kindern in die Christmette.“Heimatminister Markus Söder

Andy Insinger singt „Oh du Fröhliche“

Unternehmer Andreas Insinger freut sich auf Weihnachten: „Ich habe bis Hl. Dreikönig frei und will in dieser Zeit meine Ruhe haben. Das genieße ich so richtig!“ Für Insinger ist der Heilige Abend der höchste Feiertag im Jahr. Zusammen mit seiner Mama Camilla, Kind und Enkel stehen dann alle um den Baum herum und „die Mama stimmt dann Weihnachtslieder an, Oh Du Fröhliche und Stille Nacht, Heilige Nacht“. Mama Insinger singe aus Überzeugung. Wie gut das klingt, wenn alle singen, darüber wollte Andy keine Auskünfte geben, aber der Lachs, der serviert wird, der werde lecker. „Wir haben schon so viel ausprobiert, landen aber immer wieder beim Lachs. Um 20 Uhr ist Bescherung und dann gibt’s auch selbst gemachten Punsch. Den haben die Mädels aus unserem Büro gemacht - wirklich gut“. Den 1. Weihnachtsfeiertag verbringt dann Andy mit seiner Kerstin.

Freudenstein-Double feiert feucht fröhlich

Bei der Kittelschen Maiandacht spielt Silke Engelmann den Part der MdB Dr. Astrid Freudenstein. Sie sehen sich ziemlich ähnlich, sind gleich groß und blond wie Engel. Weihnachten aber feiern beide unterschiedlich. Silke feiert mit ihrem Partner Matthias und der schwarzen Labrador-Hündin „Paula“ ein Fest der Sinne. „Bei uns gibt’s alle kulinarischen Freuden, Lachsschaumbällchen in Rieslingsoße mit Wildreis und lauter süße Schmankerl . Zum Trinken gibt’s alles, was die Leber verträgt: Bier, Wein, Likör und vor allem auch einen Haselnuss-Schnaps. Danach wird geguckt, wo es in den Urlaub last Minute geht. Entweder in die Berge oder nach Thailand – da fällt uns schon was ein.“

Astrid Freudenstein überlässt ihrem Mann Gerhard Schiechl das Zepter an Weihnachten. „Mein Mann schmückt den Baum.“ Das ist gut so. Nur, der Lametta-Fan weiß nicht so Recht, ob er dieses Jahr wieder die silbernen Fäden nehmen soll oder nicht – lieber nicht. Schiechl ist es auch, der in der Küche steht und kocht. „Aber ich habe immerhin zwei Sorten von Plätzchen gebacken, Spritzgebäck und Zimtstern“, sagt Freudenstein. Die Zimtsterne gehören zur Baumdeko. An Heiligabend geht es dann in die Kirche St. Mang in die Christmette.

Herbert Zelzer schenkt am liebsten

Das Schönste an Weihnachten ist das Schenken“, sagt Wochenblatt-Verleger Herbert Zelzer. In diesem Jahr wird es bei ihm zu Hause ein wenig ruhiger zugehen. „Meine Frau ist gestürzt und hatte Glück im Unglück: Es sind ’nur‘ zwei Bänder im Sprunggelenk abgerissen. Aber nun ist sie natürlich in ihrer Mobilität sehr eingeschränkt und kann an den Weihnachtsfeiertagen nicht im Kirchenchor (ihrer großen Leidenschaft) mitsingen.“ Dafür wird aber die Bescherung sehr groß ausfallen: „Wir werden die Kinder meiner Schwägerin beschenken und für uns gibt’s natürlich auch ein paar Packerl.“ An Weihnachten kann es bei Zelzer nicht genug Glitzer am Baum sein. „An Heiligabend gehen wir dann in die Christmette und verbringen danach die Feiertage völlig ruhig. Erst Silvester fahren wir für ein paar Tage weg.“

An Weihnachten wird der Arzt zum Chefkoch

Professor Dr. Jürgen Schölmerich war lange am Universitätsklinikum Regensburg tätig, ehe er als Ärztlicher Direktor an die Universitätsklinik Frankfurt berufen wurde. Dennoch ist ihm Regensburg immer lieb geblieben. Zudem ist er ein enger Freund von Peter Kittel und gerne bei dessen Veranstaltungen. „Außerdem kennt Jürgen jeden Mediziner auf der Welt. Das ist in unserem Alter ein gravierender Vorteil“, so Kittel mit einem Augenzwinkern. An Heiligabend feiern die Schölmerichs zusammen mit ihren drei Kindern und den Partnern. Mittlerweile muss nicht mehr die Mama den Baum schmücken. Das macht jetzt ein Sohn. „Und erst wenn alles fertig ist, dürfen wir alle in den abgedunkelten Raum und dann wird der Baum erstrahlen“, sagt Bettina Schölmerich. Es werden schwedische Weihnachtslieder gesungen. Der 1. Weihnachtsfeiertag ist der „Kochtag“ des Professors. Niedere Arbeiten wie Gemüse schneiden werden an die Familienmitglieder, meist Frau Schölmerich, delegiert . An das „Filet Wellington“ darf dann aber nur der „Herr der Küche“, wenn auch nur für diesen besonderen Tag.