Beschluss
Ladehofstraße wird zu Niedermayer-Straße

Der Beirat der Regensburger JVA hatte wegen der Bezeichnung „Ladehofstraße“ Bedenken angemeldet. Nun wird sie umbenannt.

16.09.2015 | Stand 16.09.2023, 6:59 Uhr
Norbert Lösch
Die Ladehofstraße an der Kumpfmühler Brücke soll künftig Friedrich-Niedermayer-Straße heißen. −Foto: Fotos: Wagner

Die Ladehofstraße soll künftig Friedrich-Niedermayer-Straße heißen. Diese Entscheidung traf am Mittwoch der Planungsausschuss des Stadtrats. Der ursprüngliche Name der Straße im künftigen Dörnberg-Viertel hatte lange Bestand: Er wurde am 7. Juli 1950 wegen der Lage am Güterbahnhof als Ladehofstraße festgesetzt.

Bei einer Beiratssitzung der Justizvollzugsanstalt im Herbst 2014 wurde der Neubau der JVA und die damit verbundene Adressänderung diskutiert. Die künftige Anschrift der Justizvollzugsanstalt in der Ladehofstraße wurde dabei kritisch gesehen. „Angesichts der spezifischen deutschen Geschichte wurde die mögliche und auch offensichtliche Assoziation von Ladehof (,verladen‘) und Gefängnis von den Beiratsmitgliedern wie von der Anstaltsleitung als bedenklich erkannt“, heißt es in der Vorlage.

Gegen den Verwaltungsvorschlag, die Straße umzubenennen, stimmte am Mittwoch nur Stadtrat Richard Spieß (Die Linke), ohne seine Ablehnung öffentlich zu begründen. Um die Akzeptanz auch bei den betroffenen Anliegern zu erreichen, soll von Osten her gesehen nur der vordere Abschnitt der Ladehofstraße bis zur Einmündung Hoppestraße umbenannt werden. Als künftiger Namensgeber wurde der 1856 in Straubing geborene Friedrich Niedermayer vorgeschlagen. Der war Schüler der TH München und der Akademie Wien. Später war Niedermayer in Landshut Regierungs- und Baurat in der Kreisregierung.

Zu den wichtigsten Bauten Niedermayers zählten die Versicherungsanstalt und die Reichsbank in Regensburg, umfangreiche Bauten am Bezirkskrankenhaus Karthaus-Prüll in Regensburg, die Lungenheilstätte in Donaustauf, die Cäcilienkirche in Regensburg (1900-1903) und die katholische Kirche Raitenbach. Unter seiner Leitung wurde das Gefängnis in Regensburg Anfang des 20. Jahrhunderts und etwa zeitgleich ebenfalls das Justizgebäude errichtet.