Aktion
Ein neues Christkind feierte Premiere

Am Tag des Waldes beim Romantischen Weihnachtsmarkt fiel der Auftritt beinah aus. Eine junge Frau sprang kurzfristig ein.

12.12.2018 | Stand 16.09.2023, 5:51 Uhr

Rebecca Daniel übernahm am Mittwoch die Rolle des fürstlichen Christkinds. Foto: Stefanie Kraus

Der „Tag des Waldes“, der am Mittwoch auf dem Romantischen Christkindlmarkt auf Schloss St. Emmeram stattfand, zog viele Besucher aus nah und fern an. Noch einen besonderen Reiz erhielt dieser Tag, da ein funkelnagelneues Christkind auf dem Schlossbalkon die Besucher, angetan in seine weiße Glitzerrobe und umweht von weißem Nebel, auf dem Markt begrüßte. Das „hauptamtliche“ Christkind, Julia Obermeier, war krank geworden und alle anderen potenziellen Ersatz-Christkindl fielen ebenfalls aus. Äußerst kurzfristig, und das bedeutet binnen weniger Stunden, wurde im Bekanntenkreis des Veranstalters Peter Kittel ein würdiger Ersatz für diese wichtige Aufgabe gefunden.

Rebecca Daniel (28) heißt die junge Frau aus Regensburg, die als Vertriebsexpertin bei der SBK arbeitet. Ihr Herzenswunsch war es früher immer gewesen, einmal das fürstliche Christkind sein zu dürfen. Doch nie hatte es geklappt. Gestern jedoch wurde für Rebecca Daniel nun ein Traum wahr! Sie reiste extra aus Nürnberg an, wo sie beruflich tätig war, übernahm die wichtige Aufgabe und erfüllte sie mit Bravour. Aufgeregt sei sie schon gewesen, sagte Rebecca Daniel gestern kurz vor ihrem Auftritt, aber da sie schon einmal Faschingsprinzessin gewesen sei, habe sie ein bisschen Übung mit öffentlichen Auftritten.

Menschen lieben den Wald

„Am Waldessaume träumt die Föhre/Am Himmel weiße Wölkchen nur/Es ist so still, dass ich sie höre/Die tiefe Stille der Natur“, so dichtete Theodor Fontane bereits Mitte des 19. Jahrhunderts und fasste damit in Worte, was auch noch genauso für den modernen Menschen des 21. Jahrhunderts gilt. Die Liebe der Menschen zum Wald ist ungebrochen und dies gilt besonders auch für die Menschen, die gestern am Tag des Waldes den Romantischen Christkindlmarkt besuchten. Eine kleine Ausstellung von Tieren des Waldes, angefangen beim Keiler über die Rehe, den Hirschen und den Auerhahn machte den Torbogen, der in den Schlosshof führte, für die Besucher, die darunter hindurch schlenderten, besonders interessant.

Als kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen des Waldes und der Jagd fungierte Gerhard Schmautz vom Bezirksjagdverband, später die Jägerin Urs Eder. „Ich erkläre den interessierten Leuten alles, was mit Natur und Jagd zusammenhängt“, sagt Schmautz. Er selbst ist ein treuer Besucher des Romantischen Weihnachtsmarktes. „Ich bin jedes Jahr hier. Ich mag an diesem Markt besonders, dass es nicht so viele Essensstände gibt, sondern dass stattdessen viele Handwerkskünste gezeigt werden. Und am besten gefällt mir der Markt, wenn es dunkel wird und die Fackeln angezündet werden. Das ist schon ein besonderes Ambiente:“

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Die Besucher des Weihnachtsmarktes, die an Gerhard Schmautz vorbeischlenderten und sich für die Exponate interessierten, outeten sich alle als Liebhaber des Waldes. Annegret Huber aus Schwandorf erklärte, dass sie am liebsten im Frühjahr im Wald sei, „weil ich dann die ganzen Vogerl wieder höre. und das ist das Schönste nach dem Winter!“ Von der Luft und der Ruhe im Wald schwärmt auch das Ehepaar Max und Inge Ottke, die mit einem Reisebus zum Romantischen Weihnachtsmarkt gekommen waren. „Wissen Sie, wir leben in Jena mitten in der Stadt. Wir lieben den Wald sehr und fahren, so oft es geht, ins Grüne, um uns von der Großstadthektik zu erholen. Das geht im Wald am besten.“

Steigende Zahl an Besuchern

Die steigende Zahl der Besucher am Tag des Waldes gab heuer dem Veranstalter des Weihnachtsmarktes, Peter Kittel, in seiner Intention recht. Er betont immer wieder, dass er beim Romantischen Weihnachtsmarkt den Fokus auf Nachhaltigkeit legen und die Natur in das Bewusstsein der Menschen rücken will.

„Thurn und Taxis ist einer der größten Waldbesitzer überhaupt, insofern ist es stimmig, dass wir die Ressource Wald, also den nachwachsenden Rohstoff Holz, in Zusammenhang mit dem Thurn&Taxis Weihnachtsmarkt auch thematisieren“, sagte Kittel. Er betonte gestern auch, dass gerade der Wald die sich anbahnende Klimakatastrophe abpuffern müsse. Daher sei es zwingend nötig, dass ein Waldumbau stattfinden müsse und zwar weg von der Fichte, hin zu tiefwurzelnden Gehölzen, Kittels Devise lautet: „Wir möchten am Tag des Waldes die Bevölkerung mit einem Thema konfrontieren, das unsere Zukunft sein wird.“

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