Freizeit
Schaurige Gestalten am Schwarzwihr
Der Sage nach kommen die Oberpfälzer Hexen vorm Walperntag auf den Schwarzwihr bei Rötz. Und tatsächlich ist einiges los.

Rötz.Früher war der 1. Mai, als Walperntag, ein wichtiger Tag. An ihm wurde das Vieh erstmals ausgetrieben. Aber auch die Nacht vor dem Walperertag, die „Walpurgisnacht“, ist bekannt und berüchtigt. Aus der ganzen Oberpfalz sind die Hexen auf den Schwarzwild verbannt, heißt es in den Sagen. In der Walpurgisnacht werden sie frei und treffen sich mit allerhand Geistern. Im unteren Burghof halten sie einen großen Tanz. Musik, Schreien und Johlen hallen dann von den Bergwänden wider.
In Erinnerung an diese alten Sagen, als mittlerweile altes Brauchtum, tanzen seit Jahren auf dem Schwarzwihr in der Walpurgisnacht die Hexen und Geister jährlich wiederkehrend.
Diesmal hatte Bergwirt Heribert Blab wieder die Gruppe von Schwarzachtal-Pass aus Neunburg eingeladen. Dabei ging es traditionell schaurig zu. Die Gruppe hat sich zur Aufgabe gemacht, den österreichischen Brauch der Perchten im Oberpfälzer Raum zu verbreiten und als Krampus, Deifl, Perchten und Hexen die Zuschauer zu begeistern.

Am Schwarzwihrberg schaute eine große Gruppe von ihnen als Teufel und Hexen und Krampussinen verkleidet vorbei. Ihre schaurigen Masken sind alles Einzelstücke, die Gewänder und die Aufmachung von ihnen selbst gestaltet.

So ganz geheuer waren sie den vielen Besuchern der Walpurgisnacht nicht, die sich im oberen Hof der Burganlage und in der Berghütte versammelt hatten, als sie im Burghof plötzlich aus einer Nebelwand heraus auftauchten und ihnen sehr eindrucksvoll vor Augen führten, was die Umtriebe des Bösen anrichten können.

Die Erleichterung war bei den Zuschauern spürbar, als die Sagenwesen nach deren Auftritt ihre wahrlich Angst einflößenden Masken abnahmen und man feststellen konnte, dass sich menschliche Wesen dahinter verbargen, die sich auch gerne mit den Besuchern fotografieren ließen.
Erleichtert genossen die vielen Gäste, die trotz eher unfreundlichem Wetter den Weg auf die Burg gefunden hatten, im weiteren Verlauf die Nacht zum 1. Mai in geselliger Runde, ließen sich nicht nur die eine oder andere kühle halbe Bier, sondern auch leckere Speisen von Bergwirt Heribert Blab munden, der an diesem Abend Hexensupp‘n, „Satansbraten“, Perchten-Schüssel, Teufelswürste und Geisterzipfel servierte.

Es wurde wieder einmal ein gemütlicher Abend, auf dem Rötzer Hausberg getreu dem Motto: „Lasset uns die Hexen fröhlich stimmen, dass der Sommer kann beginnen!”