Jahresversammlung
126 aktive Imker betreuen 598 Völker

Franz Rothkopf referierte beim Imkerverein über die Reinzucht von Bienenköniginnen und über ein Varroa-tolerantes Bienenvolk.

15.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:02 Uhr
Der Belegstellenleiter der Rachel-Diensthütte, Franz Rothkopf (2. v. li.) referierte vor der Jahreshauptversammlung über die Reinzucht von Bienenköniginnen. −Foto: Josef Grabinger/Josef Grabinger

Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der Imker geringfügig ab. 126 aktive Imker betreuen derzeit 598 Völker. Die Neuimkerausbildung nehme in der Vereinsarbeit einen nicht unerheblichen Zeitaufwand in Anspruch, so Grauvogl, der sich aber lohnt. Bei der Jahresversammlung blendete der Vorsitzende des Imkervereins Konrad Grauvogl auf die Aktivitäten des Vereins zurück. Ein aktives Vereinsjahr mit vielen Aktivitäten und Vorträgen rund um die Biene wurde bei der Jahresversammlung im Bienenlehrheim offengelegt. Der Vorsitzende konnte dazu zahlreiche Mitglieder und Neumitglieder begrüßen. Dem Verein gehören derzeit 127 Mitglieder an. In seinem Rechenschaftsbericht ließ der Redner das Vereinsjahr nochmals Revue passieren. Wegen Corona waren die Aktivitäten des Vereins sehr eingeschränkt. Nur drei Schulungsveranstaltungen mit Gastreferenten und internen Referenten wurden abgehalten. Außerdem wurden drei Beiratssitzungen abgehalten.

Johann Kagerer betreute die Sammelbestellung der Futtermittel. Varroa-Bekämpfungsmittel wurden über den Kreisverband bestellt. Fördermittel gab es wegen Corona keine. Heuer begann der Verein wieder mit einer Anfängerausbildung. Zwei Jahre lang werden die Neuimker von erfahrenen Imkern begleitet, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Jeder Neuimker erhielt zu Beginn des Kurses ein eigenes Bienenvolk. Das Jahr 2021 war insgesamt kein gutes Honigjahr. Überdies verzeichneten die Mitglieder überdurchschnittliche Winterverluste. Abschließend gab der Vorsitzende noch einen Ausblick über die Veranstaltungen und Schulungen im Jahr 2022. So stehen in diesem Jahr noch fünf Schulungsveranstaltungen mit externen und internen Referaten an. Ein Höhepunkt wird der „Tag der offenen Tür“ mit dem Thema zeitgemäßes Imkern am 3. Juli sein. Einen positiven Kassenbericht legte Kathrin Fleischmann den Mitgliedern vor. Trotz verschiedener Anschaffungen konnte das Jahr mit einem Überschuss abgeschlossen werden.

Vor der Jahresversammlung referierte der Belegstellenleiter der Rachel-Diensthütte, Franz Rothkopf, über die Reinzucht von Bienenköniginnen. Ziel der Reinzucht ist es, ein sanftmütiges und varroa-tolerantes Bienenvolk mit einem guten Honigertrag zu züchten. Eine Belegstelle dient der artenreinen Begattung von Bienenköniginnen. Dort befinden sich zahlreiche kleine Bienenvölker mit jeweils einer jungen, unbegatteten Bienenkönigin. Diese sollen bei ihrem Hochzeitsflug von männlichen Bienen begattet werden. Es werden zeitgleich sogenannte Vatervölker aufgestellt, die mit ihren vielen Drohnen für die väterlichen Erbanlagen sorgen sollen. Auf der Belegstelle Rachel Diensthütte wird die Bienen-Art „Carnica“ nachgezogen. Deshalb befindet sie sich in einem zu 80 Prozent vom Nationalpark umgebenen isolierten Gebiet, um Fremdbegattungen und Kreuzungen mit anderen Honigbienen-Arten möglichst auszuschließen. Im Umkreis der Belegstelle wurde ein Schutzraum mit 7,5 km eingerichtet, in dem nur mit Carnica-Honigbienen geimkert werden darf. (sgr)