Schwandorf
2023 bringt für Zweckverband viele Herausforderungen

23.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:47 Uhr
Sie informierten in der Verbandsversammlung über aktuelle Zahlen und Entwicklungen (v. l. n. r.): stellvertretender Kämmerer Tim Dirmeier, Verbandsdirektor Thomas Knoll, Verbandsvorsitzender OB Andreas Feller, Abteilungsleiter Sebastian Schraml, Technischer Leiter Konrad Rieger. −Foto: Friedrich Gluth

Eine umfangreiche Tagesordnung hatte die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Thermische Klärschlammverwertung Schwandorf (ZTKS) im Sitzungssaal des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf zu bewältigen.

Oberbürgermeister Andreas Feller berichtete über die Entwicklung des ZTKS, die sich trotz der gesamtwirtschaftlich negativen Situation auch im Jahr 2022 positiv fortgesetzt habe.

Die im Wirtschaftsplan für dieses Jahr prognostizierte Durchsatzleistung der Klärschlammtrocknungsanlage von 35000 Tonnen könne voraussichtlich bis auf wenige 100 Tonnen erreicht werden. Damit liege der Zweckverband ebenso wie bei den sonstigen Wirtschaftsparametern im Plan.

Der ZTKS, so OB Feller, ist nach wie vor ein Paradebeispiel für interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Klärschlammentsorgung, wie eine Vielzahl von Besuchern in Schwandorf sowohl aus Bayern als auch aus dem benachbarten Ausland beweist. Gegenwärtig erstellt das Bayerische Landesamt für Umwelt zusammen mit der Universität der Bundeswehr einen Leitfaden zum Thema „Klärschlammbehandlung auf kleinen und mittleren Kläranlagen“. Darin wird der ZTKS als positives Praxisbeispiel ausdrücklich erwähnt werden.

Die Attraktivität einer Mitgliedschaft im ZTKS ist laut OB Feller ungebrochen, wie ein in dieser Sitzung zu behandelnder Aufnahmeantrag ebenso beweise wie weitere Anträge, die sich derzeit in Prüfung befänden.

2023 wird herausfordernd

Das Jahr 2023 wird nach Meinung des Verbandsvorsitzenden unter anderem wegen der Energiekosten, möglicher Personalausfälle durch die Corona-Pandemie sowie möglicher Lieferkettenunterbrechungen im Bereich der Hilfs- und Rohstoffe sowohl für Kläranlagenbetreiber als auch den ZTKS eine Herausforderung werden.

Als Beispiel für die aktuellen Probleme nannte er Preissteigerungen bei den Betriebsmitteln. So sind die Kosten für Natronlauge um 187 Prozent und für Schwefelsäure um rund 46 Prozent gestiegen. Feller informierte, dass die Stadt Pleystein Antrag auf Mitgliedschaft beim ZTKS gestellt habe. Nachdem sich die anwesenden Verbandsräte einstimmig für den Beitritt der Stadt Pleystein ausgesprochen haben, können die notwendigen rechtlichen Schritte angestoßen werden.

Zwischenbericht des Kämmerers

Der stellvertretende Kämmerer Tim Dirmeier erstattete einen Zwischenbericht zur Abwicklung des Haushalts 2022. Aufgrund der zum 30. September 2022 vorliegenden betriebswirtschaftlichen Daten sei eine Prognose erstellt worden, die für das Wirtschaftsjahr ein positives Ergebnis erwarten lasse. Beim Erfolgsplan sei bei angenommenen Umsatzerlösen in Höhe von 5389909 Euro davon ausgegangen worden, dass die Gewinn- und Verlustrechnung mit einem Jahresüberschuss von circa 753000 Euro abschließen werde.

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Im Investitionsplan für 2022, so Dirmeier, hat ein Volumen von 1530000 Euro veranschlagt. Davon sind in der Zeit von Januar bis September rund 201000 Euro verausgabt worden. Bei der Erstellung der Haushaltsdaten sei man laut Dirmeier für 2022 von einer Annahmemenge von 43500 Tonnen Klärschlamm ausgegangen, diese Menge werde voraussichtlich um 2500 Tonnen unterschritten. Das Zahlenwerk für die Haushaltssatzung 2023 wurde ebenfalls von Tim Dirmeier vorgetragen und erläutert. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass der Erfolgsplan mit einem Überschuss von 290900 Euro abschließt. Dabei belaufen sich die Erträge auf 6474800 Euro, die Aufwendungen sind mit 6183900 Euro veranschlagt.

Keine Kreditaufnahme

Der Vermögensplan weist in Einnahmen und Ausgaben einen Betrag von 3377800 Euro aus. Kreditaufnahmen sind nicht vorgesehen. Die Verpflichtungsermächtigungen sind mit null Euro festgesetzt. Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben ist in der Haushaltssatzung mit eine Million Euro festgelegt.

Der Referent wies darauf hin, dass Kalkulationen bei den derzeit bestehenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig sind und sich deshalb bei der Abwicklung des Haushalts durchaus Abweichungen ergeben können. Der Haushalt wurde einstimmig beschlossen.