Neuwahlen
745 Hauptamtliche beim BRK in Schwandorf

Werner Heß wird Schatzmeister des BRK-Kreisverbands. Sein Vorgänger Alois Hagl kandidierte nach 33 Jahren nicht mehr.

18.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:32 Uhr
Dietmar Zwick
BRK-Kreisvorsitzender Thomas Ebeling, neuer Schatzmeister Werner Heß sowie die beiden stellvertretenden BRK-Kreisvorsitzenden Dr. Susanne Plank und Franz Schindler (v. li.) −Foto: Dietmar Zwick/Dietmar Zwick

Bei der BRK-Kreisversammlung am Samstag in der Nordgauhalle Nabburg standen Neuwahlen an. Hierbei trat der Sparkassendirektor a. D. Alois Hagl als Schatzmeister nicht mehr an. 33 Jahre lang hatte er dieses wichtige Amt inne und zog am Samstag das letzte Mal seine Bilanz. BRK Kreisvorsitzender Thomas Ebeling, betonte, dass das BRK gerade in der Zeit der Pandemie viel geleistet habe und leiste. Er bekomme aus der Bevölkerung viel positives Feedback.

In seinen Bericht ging BRK Geschäftsführer Otto Josef Langenhan unter anderem auf die rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen ein, die sich nicht nur generell, sondern insbesondere auch für alle sozialwirtschaftlichen Unternehmen der Wohlfahrtspflege in den letzten Jahren nachhaltig und stetig ändern würden. An vorderster Stelle stünden hier die Pflegereformen, das Kita-Qualitätsgesetz oder auch das Notfall-Sanitätergesetz. Gefühlt seien dies die größten, umfang- und temporeichsten Umgestaltungen der letzten Jahrzehnte, sagte Langenhan. In Folge des sehr realen Pflegekräftemangels wurde aktuell eine weitere Pflegereform angekündigt.

Der Mangel an Pflegekräften werde in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten große Anstrengungen und innovative Lösungen abverlangen, wobei es nach Meinung von Langenhan nicht nur ums Geld gehe, sondern viel mehr um Anerkennung, Wertschätzung und Attraktivität, fuhr der Redner fort. Die Gesellschaft müsse die demografische Entwicklung zum Beispiel durch altersgerechtes Arbeiten, altersgerechtes Wohnen – mit oder ohne hauswirtschaftlicher Versorgung, beziehungsweise ambulanter Hauskrankenpflege, mit oder ohne Hausnotrufsender oder auch Essen auf Rädern, Kurzzeit- und Tagespflege bis hin zu für Bewohner und Mitarbeiter attraktiven Senioreneinrichtungen, besser organisieren, so der BRK-Kreisgeschäftsführer. Aktuell werden 21 Menschen zu Altenpflegerinnen beziehungsweise zu Pflegefachkräften ausgebildet.

Personal deutlich aufgestockt

Zudem belichtete Langenhan den Geschäftsverlauf bis zur Covid-19-Pandemie, der im Grundsatz als durchaus positiv gesehen werden konnte. Auf 745 hauptamtliche Kollegen/innen könne das BRK zurückgreifen, was in Hinsicht auf Beschäftigte und Umsatzzahlen eine Verdoppelung in den letzten fünf Jahren bedeute. Dabei gab es auch Herausforderungen wie die Übernahme des Krankenhauses Nabburg mit der darin beheimateten Senioreneinrichtung St. Johannes, die konsequent vorangetrieben werden konnte. Des Weiteren nannte er die Integration beziehungsweise Umsiedlung der Rettungswache Nabburg. Jedoch musste das Gebäude aufwendig saniert werden. Über eine Million Euro wurden dafür aufgewendet, was sich zwangsläufig in der Bilanz niederschlug.

Neuwahl:Ergebnis:
108 Mitglieder nutzten das Wahlrecht und gaben an den Standorten Nabburg und Burglengenfeld persönlich ihre Stimme ab.Auf Thomas Ebeling als amtierenden Vorsitzenden entfielen 104 Stimmen. Die Stellvertreter Dr. Susanne Plank wurden mit 93 und Franz Schindler mit 104 Stimmen im Amt bestätigt. Auf den neuen Schatzmeister Werner Heß entfielen 105 Stimmen. Helmut Hey wurde mit 104 Stimmen im Amt als Justitiar bestätigt. Philipp Wolf rückt vom Stellvertreter zum Chefarzt auf und wird von Walter Heigenhauser unterstützt. (szd)

Eine sehr eindrucksvolle Steigerung sei bei der Kindergartenlandschaft zu verzeichnen, hob Langenhan heraus. 20 Kindertagesstätten seien aktuell im Landkreis Schwandorf in der Trägerschaft des BRK. 170 Mitarbeiter werden benötigt, um 1500 Kinder zu betreuen. Hinzu kommen 46 Mitarbeiter für die Kinder- und Jugendarbeit an Schulen. Zudem engagieren sich 45 Mitarbeiter an fünf Offenen Ganztagsschulen. Als Leuchtturmprojekt schlechthin bezeichnete er den Ersatzneubau des BRK-Senioren- und Pflegeheims in Burglengenfeld in zwei Bauabschnitten. Im März konnte das erste Bauteil fertiggestellt werden und beim zweiten Abschnitt laufen die Arbeiten auf Hochtouren und werden im Frühjahr abgeschlossen werden können.

Corona trübt die Bilanz

Doch leider brachte die Pandemie einige Probleme und Sorgen, die sich auch in den Geschäftsergebnissen niederschlagen. Somit werde die positive Entwicklung leider unterbrochen. Mit Freude blickte Langenhan auf die Leistung der 50 Rot-Kreuz Gemeinschaften im ganzen Landkreis und er hoffe, dass bald wieder ein persönliches Zusammentreffen möglich sein werde. Er sei stolz auf das, was geleistet wurde und dankte allen für ihr Engagement auch in schwierigen Zeiten.

Nach acht Wahlperioden und 33 Jahre als Schatzmeister, legte Alois Hagl seinen letzten Kassenbericht vor. So flossen zwischen den Jahren 2016 bis 2019 sechs Millionen Euro in Bauprojekte und Gerätebeschaffungen. Aus dem Rettungsdienst konnten mit 5,7 Millionen Euro die größten Einnahmen erzielt werden und aus der Kinderbetreuung kommen 3,6 Millionen Euro zusammen. Auf der Ausgabenseite seien die Personalkosten als größter Posten zu verzeichnen, so Hagl.