Gefährlicher Morgenmuffel
Ausraster im Schlafabteil: 54-Jähriger beißt Mitreisendem ins Ohrläppchen

17.06.2022 | Stand 17.06.2022, 12:49 Uhr

Die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen hat Ermittlungen gegen den bissigen 45-Jährigen Kubaner eingeleitet. −Symbolbild: Bundespolizei

Obwohl es schon fast Abend war, hatte ein Zugbegleiter am Dienstag auf dem Weg von Regensburg nach Schwandorf mit einem Morgenmuffel zu kämpfen - im wahrsten Sinne des Wortes.



Gegen 16.50 Uhr kam es zu einer Streitigkeit zwischen einem 45-jährigen, kubanischen Fahrgast und dem 47-jährigen Zugbegleiter. Der Kubaner hatte im Doppelstockwagen geschlafen und ist kurz vor Einfahrt des Zuges in den Bahnhof Schwandorf aufgewacht.

Weil der 45-Jährige aufgebracht im Zug herumgeschrien hatte, versuchte ihn der Zugbegleiter zunächst zu beruhigen. Der Kubaner aber wurde immer aggressiver und beleidigte den Zugchef. Der Bahnmitarbeiter schloss den Mann von der Weiterfahrt aus und forderte ihn zum Verlassen des Zuges am nächsten Halt in Schwandorf auf.

Fahrgast schlägt zuerst den Zugchef und beißt danach einen Mitreisenden ins Ohr

Diese Ankündigung brachte den Kubaner zum Ausrasten: Er schlug dem 47-jährigen Deutschen mit der Faust auf die Nase und verletzte ihn dadurch.

Ein mitreisender 72-jähriger österreichischer Fahrgast, der die Auseinandersetzung beobachtet hatte, eilte dem Geschädigten zu Hilfe. Der 72-Jährige hielt den Kubaner von hinten an dem Armen fest, sodass dieser nicht weiter auf den Zugbegleiter einschlagen konnte. Mit dem was aber dann passierte, hatte der Helfer bestimmt nicht gerechnet: Der Kubaner drehte sich um und biss dem 72-Jährigen ins linke Ohr.

Ein Beamter der Bundespolizei Waldmünchen, der in zivil in einem anderen Zugwagen anwesend war, nahm am Bahnhof Schwandorf die ersten Ermittlungen auf. Eine herbeigeeilte Streife der Polizeiinspektion Schwandorf und ein weiterer Bundespolizist unterstützen bei den Erstmaßnahmen.

Ohrläppchen war teilweise durchtrennt und musste genäht werden

Der 72-jährige Österreicher und der Zugbegleiter wurden im Krankenhaus Schwandorf behandelt. Das Ohrläppchen des Helfers war durch den Biss teilweise durchtrennt und musste beidseitig genäht werden.

Durch sein couragiertes Eingreifen hatte der 72-Jährige schlimmeres verhindert.

Bei der Durchsuchung des Kubaners fanden die Beamten geringe Mengen an Betäubungsmitteln. Die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen ermittelt nun wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzt und Beleidigung.

− red