Natur
Bauern demonstrierten gegen den Wolf

Der Bayerische Bauernverband warnt: Die rasante Ausbreitung des Wolfs stellt Weidetierhalter vor große Probleme.

07.10.2021 | Stand 07.10.2021, 11:39 Uhr
Die Bauern aus der Oberpfalz forderten bei der Demonstration in München einen besseren Schutz für Weidetiere. −Foto: BBV München

Seit einigen Jahren sei der Wolf wieder auf dem Vormarsch und schade durch rasante Ausbreitung der Haltung von Weidetieren, schreiben der Bayerische Bauernverband Schwandorf (BBV) und die Landfrauen in einer Pressemitteilung. Mit Reproduktionsraten von jährlich bis zu 30 Prozent und ohne natürliche Feinde schreite die Ausbreitung immer weiter voran. Immer mehr Kühe oder Schafe würden vom Wolf getötet. Aber auch Ziegen, Gehegewild sowie Fohlen stellten eine potenzielle Beute dar.

Rund 4000 Nutztiere wurden gerissen

2020 seien deutschlandweit 942 Wolfsübergriffe bei rund 4000 Nutztier-Rissen an die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes (DBBW) gemeldet worden. Unter dem Motto „Ausgebimmelt? Gemeinsam für den Schutz der Weidetiere“ haben am 2. Oktober 1500 Bauern aus Bayern in München demonstriert. Mit dabei waren auch Partnerverbände aus ganz Deutschland sowie Österreich und Südtirol.

Hunderte Landwirte kamen auf dem Odeonsplatz in München zusammen, um sich für den Schutz der Weidetiere stark zu machen. „Gerissene Tiere erleiden unsägliche Schmerzen und verenden jämmerlich.Wo bleibt hier der Tierschutz?Die immer weiter voranschreitende Ausbreitung des Wolfes stellt Weidetierhalter, Schäfer und Bergbauern vor immense Probleme“, sagt BBV-Kreisobmann Josef Irlbacher. „Nur durch Maßnahmen, die gegen die weitere Ausbreitung des Wolfes getroffen werden, können Weiden auch künftig bewirtschaftet werden.“

Wolf-Population muss gesteuert werden

So müsste zum Beispiel der Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene gesenkt werden, damit eine Regulierung der Wolfbestände möglich werde. Außerdem bräuchte es ein praktikables Management, um die Population regional angepasst zu steuern. „Herdenschutzmaßnahmen sind teuer, deshalb fordern wir deren Förderung zu 100 Prozent. Außerdem brauchen betroffene Tierhalter schnelle Hilfe sowie eine fachlich fundierte ordentliche Aufarbeitung des Sachverhalts im Falle eines Übergriffs“, sagte Irlbacher. Weitere Informationen zum Thema Wolf und Bilder von der Demo gibt es online unter www.bayerischerbauernverband.de