Musik
Beethoven-Nacht begeisterte Klassik-Fans

Nach langer Corona-Pause hat sich die „Klassik-Hochburg“ in der Schwarzachtalhalle eindrucksvoll zurückgemeldet.

04.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:56 Uhr
Die Königgrätzer Philharmoniker aus Tschechien unter Leitung von Andreas Weiser. Als Solist brillierte der slowakische Geiger Milan Pal'a. −Foto: Karl Stumpfi

„Sie haben es alle gehört, der Kunstverein spielt jetzt in einer anderen Liga!“ Mit diesem sportiven Vergleich hatte Vorsitzender Peter Wunder, noch in den tosenden Schlussapplaus hinein, das soeben verklungene Beethoven-Konzert belegt. Er hatte nicht zu hoch gegriffen, berichtet der Kunstverein Neunburg. „Das war ein wunderbarer Abend“, hörte man Gäste der Klassik-Gala 21 auf dem Nachhauseweg schwärmen. Immer noch hingerissen von einem Klangerlebnis als Resultat, bestechend präziser Orchesterarbeit und genuiner böhmischer Musizierfreude.

Dirigent Andreas Weiser spornte die Königgrätzer Philharmoniker in Beethovens „Siebter“ zu einer nahe an Perfektion grenzenden Ensembleleistung an: Streicher und Holzbläser bereiten schon in den Eingangstakten „poco sostenuto“ den Boden für das rhythmische Spektakel, welches im Allegretto phasenweise abbremst und im furios dahinwirbelnden Presto nun auch die Blechbläser mächtig auftrumpfen lässt. „Con brio“ mündet der Finalsatz in eine überschäumende, mitreißende Tanz-Ekstase. Spontane Bravo-Rufe auch nach der leidenschaftlichen Interpretation des Violinkonzerts durch den „slowakischen Paganini“ Milan Pal’a. Die Parforcejagden in den Kadenzen von Guillou und Pal’a mit spieltechnisch horrenden Schwierigkeitsgraden gerieten sowohl für den Solisten als auch fürs Instrument buchstäblich zur Zerreißprobe.