Passionszeit
Begeistert von der Passionskrippe

Als Krippenfan würdigte Bischof Rudolf Voderholzer in der Pfarrei Herz Jesu Marco Hirschl: „Da war ein Könner am Werk“.

25.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:33 Uhr
Dietmar Zwick
V vor der neuen Passionskrippe in Herz Jesu: Pfarradministrator Andreas Schinko, Krippenbauer Marco Hirschl, Bischof Rudolf Voderholzer und Dekan Monsignore Hans Amann (v. li.) −Foto: Dietmar Zwick

Als der Weihbischof Reinhard Pappenberger die Firmung in der Pfarrei Herz Jesu im November 2020 vornahm, zeigte man ihm die neuen Gebäude der Weihnachtskrippe, die sich auf dem Dachboden befanden. Er war davon sehr angetan. Später übersandte die Pfarrei Bilder von der fertig aufgebauten Weihnachtskrippe. Seine Reaktion: Wenn dies der Bischof sehen könnte, würde er sich bestimmt ebenso darüber freuen, bat er, das Oberhaupt des Bistums auf schriftlichem Weg darüber zu informieren.

Gebet vor neuer Passionskrippe

Dieser Bitte kam die Pfarrei nach. Und prompt kam die Antwort aus Regensburg, dass sich Bischof Rudolf Voder-holzer die Krippe anschauen wolle. Er ist als Krippenfan bekannt. In der Passionszeit begrüßte Pfarradministrator Andreas Schinko den Bischof in Herz Jesu: Er sei nicht nur gekommen, um die Messe zu feiern, sondern die Menschen im Glauben zu stärken und vor der neuen Passionskrippe zu beten, so Vorderholzer. Mit Dekan Hans Amann zelebrierte er die Pontifikalmesse.

Mit dem Wissen, dass er sich ungern eine Weihnachts- oder Passionskrippe entgehen lasse, habe sich mit Freude auf dem Weg nach Schwandorf gemacht, sagte Bischof Voderholzer und ging auch auch die Corona-Pandemie ein. Der Inzidenzwert sei eine magische Zahl, die die Menschen ganz verrückt mache, doch dahinter stehe eine ganz konkrete Gefahr. Mit der Disziplin und Geduld der Gottesdienstbesucher könne man getrost miteinander die heilige Messe feiern. Der Gruß des Bischofs galt dem Krippenbauer und den Spendern, die innerhalb kürzester Zeit die Krippenfiguren stifteten. Dies zeige, dass Krippenfrömmigkeit tief in der Volksseele verankert sei.

In der Corona-Pandemie habe die Pfarrei Herz Jesu „das große Glück und das Geschenk“, mit der Passionskrippe ein weiteres sehr lebendiges Bildnis der Heilsgeheimnisse zu erhalten, freute sich Bischof Voderholzer. Wie die Weihnachtskrippe sei auch die Passionskrippe eine sehr alte Form der Vergegenwärtigung und der Sichtbarmachung des Heilsgeschehens. Sie stehe in einer geschichtlich sehr engen Wechselbeziehung zum Passionsspiel. Der Krippenbauer musste eine Szenerie entwerfen, in der sich die einzelnen Szenen schön darstellen lassen. Dies sei hier außerordentlich gut gelungen, lobte der Bischof. „Da war ein Könner am Werk“.

Zunächst sollte mit einer Handvoll Figuren begonnen werden, dann wurden 14 daraus. Es sei noch Luft nach oben und mit der jetzigen Szenerie sei ein Anfang gemacht worden, dankte Bischof Voderholzer für die vielen Mühen und die Leidenschaft, die in die Krippe investiert wurden. Alles, was in der Heiligen Schrift oft sehr anschaulich im Wort berichtet werde, könne man umsetzen, damit man es mit allen Sinnen wahrnehmen könne.

Den Platz an der Krippe suchen

Er lud alle Schwandorfer ein, sich in den nächsten Tagen die Krippe anzuschauen und sich die Frage zu stellen: Wo ist mein Platz in der Passionskrippe? Denn die Krippe lade ein, sich selbst einen Platz zu suchen, selbst ein Mitspieler in seinem eigenen Leben zu werden, um damit immer näher dem Geheimnis der Erlösung zu kommen. Man könne sich nach den Worten des Bischofs hineinbeten in die Freundschaft mit Jesus Christus, worin der Sinn einer Weihnachts- oder Passionskrippe liege. „Sie dürfen stolz sein auf dieses schöne Werk“, betonte Bischof Voderholzer.

Vergleich: Corona:
Anhand der Lesung, die von der 40-jährigen Wanderung durch die Wüste hinein in das gelobte Land berichtete, zog Bischof Rudolf Voderholzer Parallelen zur Corona-Pandemie. Die Israeliten waren müde geworden durch die Strapazen bei ihrer Reise durch die Wüste Sinai. Immer wieder hatte das Volk einen Durchhänger und begann zu murren, so Voderholzer.Die Menschen heute seien keine 40 Jahre unterwegs, aber sie leiden immerhin ein Jahr unter der Pandemie. Dass Klage und Wut bei manchen aufsteige, könne er verstehen, sagte der Bischof.

Er lud die Gläubigen ein, an der Passionskrippe zu beten, so gut es in Corona-Zeiten gehe. „Denn wir wollen uns Ostern nicht verbieten lassen“, sagte der Bischof deutlich. Gemeinsam mit den Anwesenden betete Voderholzer vor der Passionskrippe, Als Zeichen seiner Wertschätzung verteilte er drei Figuren. Der Gottesdienst wurde musikalisch umrahmt von Sigrid Gradl und Volker Droge.