Burglengenfeld
Beginn einer spannenden Sitzungsrunde

Diese Woche tagen in Burglengenfeld der Bau- und Umweltausschuss sowie der Finanzausschuss. Ein Thema sucht man vergebens.

24.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:50 Uhr
Das Labor Kneißler hat kürzlich neu gebaut. Nun steht eine weitere Maßnahme auf der Agenda. Unser Archivbild zeigt links die beiden Geschäftsführer Dr. Andreas und Arnolf Kneißler, die im Juli 2021 Vertreter der Politik zu einem Rundgang geladen hatten. −Foto: Thomas Rieke

Unabhängig von der aktuell brandheißen Debatte über das Burglengenfelder Zuschuss-Debakel, hat Bürgermeister Thomas Gesche (CSU) für kommende Woche mehrere Sitzungen anberaumt. Im Finanzausschuss, der am Mittwoch ab 17.30 Uhr im Rathaussaal tagt, sind laut offizieller Tagesordnung noch immer keine konkreten Zahlen zum Haushalt 2022 zu erwarten, sondern lediglich „Informationen“. Im Anschluss geht es ab 18 Uhr im Bau- und Umweltausschuss einmal mehr um den Erweiterungsbau der Grundschule, aber auch interessante Themen der Bauleitplanung (u.a. Bebauungsplan „Am Galgenberg“) und Bauvorhaben.

Das Labor Kneißler,das erst kürzlich ein größeres Projekt realisiert hat, möchte im Gewerbegebiet Am Brunnfeld weiter investieren. Diesmal ist ein Um- und Anbau an das bestehende Labor- und Bürogebäude am Unteren Mühlweg 10 geplant,wo es im August 2020 gebrannt hatte.

HeidelbergCementbenötigt für die Errichtung und den Betrieb einer Anlage zur zeitweiligen Lagerung und Dosierung von bis zu 440 Tonnen Kalziumträgermaterial in zwei Silos eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung. Die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange findet zwischen Anfang Mai und Anfang Juni statt. Schon jetzt können sich die Burglengenfelder Räte dazu äußern.

Zweifel an Verkehrszählung

Ein Thema sucht man indes auf der Agenda vergebens. Hans-Edmund Glatzl (BFB) hat Anfang April beantragt, ein weiteres Mal über das von ihm und anderen Räten geforderte verschärfte Tempolimit auf einem Teilstück der Umgehungsstraße zu diskutieren. Um die Verkehrssituation im Bereich des Gewerbegebiets Altes Wasserwerk,wo im November 2021 ein Fußgänger überfahren wurde, zu untersuchen, ließ die Stadt mittlerweile eine Verkehrszählung durchführen. Glatzl hält das Ergebnis jedoch für nicht repräsentativ.

Die Zählung sei nämlich an einem Tag (22. Februar) durchgeführt worden, als bei Temperaturen um fünf Grad Schnee- und Graupelschauer niedergingen. Wegen dieser ungemütlichen Verhältnisse hätten sich zur fraglichen Zeit relativ wenig Fußgänger im Gefahrenbereich bewegt, meint Glatzl. Andererseits: Nicht weniger als 20 Prozent der erfassten Kraftfahrer hätten sogar die bisher geltende Tempobeschränkung von 80 km/h missachtet. Das sei, so Glatzl weiter, doch ein Beleg für den Handlungsbedarf. Sein konkretes Ziel ist auf einem kurzen Teilstück ein Limit von 60 km/h. Bürgermeister Gesche lehnt ein solches ab, unter anderem, weil er fürchtet, die Attraktivität der Umfahrung könnte leiden.

Am 4. Mai ist „Aussprache“ im Stadtrat

In der übernächsten Woche geht es für die Mandatsträger munter weiter. Für 4. Mai ist eine Ratssitzung terminiert. Die Tagesordnung ist noch nicht bekannt, aber die Fraktionsgemeinschaft von SPD, Grünen und Die Linke hat wegen neuererErkenntnisse zum Burglengenfelder Zuschussdebakeleine „Aussprache“ beantragt. Die Antworten der Verwaltung zu ihrem umfangreichenFragenkatalogstellen die Gruppierung nicht zufrieden. Sprecher Sebastian Bösl kündigte an, die Herausgabe bestimmter Unterlagen einzufordern.