Diskussion
Bei der Bürgerversammlung in Maxhütte gab es Neues zur Nahversorgung

24.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:48 Uhr
Norbert Wanner
Bürgermeister Rudolf Seidl (stehend) freute sich über viele Besucher. −Foto: Norbert Wanner

Rund 50 Zuhörer, ein bestens aufgelegter Bürgermeister Rudolf Seidl und eine Bilanz, für die es viel Applaus gab, kennzeichneten die Bürgerversammlung für die Kernstadt in der FC-Sportgaststätte. Im ersten Teil informierte Seidl über aktuelle und anstehende Projekte.

Erstes Stichwort: das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) mit Verkehrs- und Mobilitätskonzept. Vom ISEK erhofft sich Seidl Fingerzeige für eine urbane Mitte und die Zukunft des Stadtparks. Letzterer könnte – mit entsprechender Infrastruktur versehen – beispielsweise den Rahmen für einen Weihnachtsmarkt bieten. In Sachen Mobilität sollen am Ende Entwicklungsgrundlagen stehen, die beantworten, ob die 2018 beschlossene Weiterführung der Bahnhofstraße noch Sinn mache und ein Autobahnanschluss Maxhütte-Haidhof realisiert werden könnte.

Vollsortimenter beim Kreisel

Neues gab es zur Erweiterung des Nahversorgungszentrums beim Kreisel. Laut Seidl ist aus baulichen Gründen die Ansiedlung eines kleineren Baufachmarkts vom Tisch, sicher dagegen sei die Ansiedlung von Lidl. Bleibt das Problem „Vollsortimenter“. Davon gibt es mit dem Rewe im Stadtkern (Herrmann-Ehlers-Straße) derzeit einen im Stadtgebiet. Ein längerer Beitrag zum Stand mit vielen Andeutungen und der Aussage, der Erhalt des Standorts Kernstadt habe „oberste Priorität“, ließ sich so interpretieren, dass die verbleibende Erweiterungsfläche im Nahversorgungszentrum am Kreisel von einem Vollsortimenter, sprich von Rewe, belegt werde.

Dann werde von der Rewe-Gruppe, die Hauptmieter des Komplexes im Stadtkern ist, ein Konzept für diese sanierungsbedürftige Liegenschaft im Zentrum entwickelt, wo nach den Arbeiten wieder ein Lebensmitteleinzelhändler einzieht. Diese Interpretation seiner Aussagen bestätigte Seidl auf Nachfrage.

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In Sachen Photovoltaik sind derzeit mehrere Anlagen von privaten Betreibern vor der Umsetzung (Käsebreite – Roding, Stockäcker – Katzheim) oder in Planung (Kappl und Berghof), die städtische Anlage am Kalvarienberg ging dieses Jahr bereits in Betrieb. Die zusammenkommenden Megawatt-Zahlen führen laut Seidl allerdings dazu, dass es aktuell keine Möglichkeit gebe, die Anlagen Kappl und Berghof, würden sie realisiert, ans Stromnetz zu nehmen. Die Kapazitäten des Umspannwerks Ponholz reichten dafür nicht aus.

Baumaßnahme am Radweg Verau-Teublitz

Gebaut wird aktuell am Radweg Verau-Teublitz – samt einer Notwasserverbundleitung, wie sie die Staatsregierung forciert, damit sich Kommunen bei Problemen gegenseitig helfen können. Im nächsten Jahr kommen als Großbaustellen die Raffastraße und die Teublitzer Straße dazu. Die Kosten gab der Bürgermeister mit jeweils rund 1,5 Millionen Euro – abzüglich entsprechender Förderungen – an.

Der zweite Teil der Versammlung stand unter der Überschrift: „Der Bürger hat das Wort“. Angesichts der vielen Zuhörer hätte man dabei Kritik oder größere Diskussionen erwarten können. Doch heiße Debatten gab es nicht, was nicht hieß, dass es still blieb. Dabei hatte Seidl die Lacher auf seiner Seite, als er e schon mal mit vollem Körpereinsatz demonstrierte, wie man Schlaglöcher mit einem Laubbläser säubert, bevor man sie verfüllen kann.

Mehrere Verkehrsthemen

Von betroffenen Bürgern kamen eine Reihe von Anregungen zu verkehrsrechtlichen Problemen. Etwa zur Steigerstraße, die deutlich mehr mit Fahrzeugen belastet sei als früher oder zum Fußweg im Stadtpark, der für Mütter mit Kinderwägen und Rollstuhlfahrer verbessert werden sollte.

Bei der Frage, warum vor der Grundschule die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer beschränkt sei, vor dem Kindergarten, der getrennt durch den Weiher an die Schule anschließe aber nicht, konnte Seidl nur auf die Zuständigkeit des Landkreises verweisen. Dies war auch bei einigen anderen verkehrsrechtlichen Fragen wie beispielsweise der Versetzung von Ortsschildern an Kreisstraßen der Fall.

Wie geht es mit der Erweiterung der Grundschule weiter? Dazu gab es eine Nachfrage. Seidl erwiderte, dass dieses Thema höchste Priorität ab 2024 habe. Auch der Zustand des Bahnhofs und das ehemalige Förderschulgebäude wurden angesprochen. Bei Letzterem läuft laut Seidl eine Klage der Stadt auf Rückkauf.