Wirtschaft
Benteler eröffnet eine neue Halle

Die Firma Benteler vergrößert wegen eines Großauftrags ihre Produktionsfläche am Standort Schwandorf.

14.10.2018 | Stand 16.09.2023, 6:00 Uhr
Rudolf Hirsch

Landrat Thomas Ebeling, Betriebsratsvorsitzender Markus Zapf, Werkleiter Helmut Ascher, Oberbürgermeister Andreas Feller und Europa-Beauftragter Martin Weidlich (von links) durchschnitten bei der Eröffnung der neuen Halle das Band. Foto: Firma Benteler

Der Großauftrag eines namhaften deutschen Automobilherstellers veranlasste den Zulieferbetrieb „Benteler“ zum Bau einer neuen Produktionshalle, die am Samstag eröffnet wurde. Das Unternehmen vergrößert so seine Produktions- und Grundstücksfläche um rund 50 Prozent. „Benteler“ beschäftigt am Standort Schwandorf 650 Mitarbeiter und gehört damit zu den größten Arbeitgebern in der Stadt.

Mit Beginn des Jahres 2019 wird der Automobil-Zulieferer jährlich 70 000 Batteriewannen fertigen und damit einen Beitrag zum Ausbau der Elektromobilität leisten. Werkleiter Helmut Ascher stellte bei der Halleneröffnung das neue Produktsegment vor und betonte: „Aluminium ist ein leichtes Metall und spielt aus diesem Grund bei der Herstellung von Batteriewannen eine wichtige Rolle“.

Das Unternehmen beweise damit gleich zweierlei: Die eigene Kompetenz im Bereich komplexer Leichtbaulösungen und die Innovationsfähigkeit rund um das Thema „Elektromobilität“. Die Batteriewannen von Benteler haben eine doppelte Funktion. Sie dienen als stabiler Unterbodenschutz und gleichzeitig als Behälter für die Antriebsbatterien.

Zwei Millionen Teile pro Jahr

Das weltweit agierende Unternehmen eröffnete 1989 mit 120 Mitarbeitern das Werk an der Bellstraße in Schwandorf und fertigt dort Fahrwerkskomponenten. Das sind Achsen, Querlenker, Schutzsysteme, Motorträger und Crash-Boxen. Alles in Aluminium-Leichtbauweise zur Reduzierung des Fahrzeuggewichts. Die Kernkompetenzen liegen im Biegen und Formen von Metall-Teilen, im Schweißen und Beschichten und in der Modul-Montage. Das Werk fertigt mit Hilfe modernster Robotertechnik im Jahr zwei Millionen Strukturteile aus Aluminium und Stahl.

„Die Gesundheit unserer Mitarbeiter ist uns wichtig.“Werkleiter Helmut Ascher

„Die Gesundheit unserer Mitarbeiter ist uns wichtig“, erklärt Werkleiter Helmut Ascher. Das Unternehmen berücksichtige bei den Prozessabläufen die neuesten Erkenntnisse der Arbeitshygiene. Der Werkleiter bedankte sich bei der Stadt für die Unterstützung bei den Grundstücksverhandlungen im Vorfeld der Erweiterung. Für den Bau der Halle hatte das Unternehmen auch andere Standorte im Blickfeld. Die Entscheidung für Schwandorf wertet Oberbürgermeister Andreas Feller als Beweis für die Vorteile desIndustriegebietes im Süden der Stadt: Nähe zur Autobahn und ein großes Facharbeiterpotenzial. Die Teile gelangen zum Großteil auf der Straße zu den Automobilwerken.

Benteler ist ein Familienunternehmen in der vierten Generation mit 30 000 Mitarbeitern an 153 Standorten in 40 Ländern und einem Jahresumsatz von 7,5 Milliarden Euro. Zum Konzern mit Sitz in Salzburg gehören die drei Bereiche „Benteler Automotive“, „Benteler Steel/Tube“ und „Benteler Distribution“. Die Sparte „Automotive“ ist mit 24 000 Mitarbeitern in 72 Werken in 25 Ländern die größte. Sie entwickelt für ihre Kunden Systemlösungen für Fahrwerks-, Karosserie-, Motor- und Abgassysteme und nun auch Module für Elektrofahrzeuge.

Kompetenz betont

Werkleiter Helmut Ascher betont die Kompetenz des Unternehmens in der Verarbeitung von Leichtbaukomponenten. Er steht seit Januar 2018 an der Spitze des Schwandorfer Standortes. Der 50-jährige Diplom-Ingenieur (FH) studierte Oberflächentechnik und Werkstoffkunde an der Hochschule Aalen und ist seit 15 Jahren im Unternehmen beschäftigt. Von 2003 an arbeitete Ascher sieben Jahre am Standort Schwandorf, ehe er als Werkleiter nach Eisenach wechselte und später eine leitende Position im Bereich Großserienherstellung von Leichtbauteilen aus Verbundwerkstoffen übernahm. Zu Beginn des Jahres schloss sich der Kreis, und er kehrte als Werkleiter nach Schwandorf zurück. Zur Eröffnung der Halle war auch Martin Weidlich gekommen. Der 46-Jährige ist seit Mai 2018 für die Werke in Westeuropa zuständig. „Unsere Mitarbeiter sollten technisches Verständnis und Erfahrung im Metallbereich mitbringen“, sagt Martin Wedlich.

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