Viele Brucker kennen sie, denn sie war viele Jahre lang das Gesicht der Gemeindebücherei. Diese Arbeit habe ihr all die Jahre sehr viel Spaß gemacht. Irmtraud Herrmann hatte es nicht immer leicht. Sie wurde 1931 in Niederschlesien geboren. Ihr Vater wurde kurz vor der Geburt ihrer kleinen Schwester in die Wehrmacht eingezogen und die Familie hat nie mehr wieder etwas von ihm gehört. Als die russische Armee immer näher kam, mussten sie fliehen – erst in die Niederlausitz zu Freunden und dann mit dem Zug in Richtung Westen. Acht Tage und acht Nächte waren sie mit einer befreundeten Familie unterwegs und der erste große Halt nach diesen acht Tagen war Blechhammer.
Dort verließ die Mutter mit ihren drei Kindern den Zug und kam dann nach Bruck. Die erste Zeit, so Herrmann, war nicht leicht. Die Flüchtlinge waren nicht willkommen, aber langsam gewöhnten sich auch die Brucker an diese Menschen. Gerne hätte sie Schneiderin gelernt, doch sie bekam keine Lehrstelle. Einige Jahre später lernte sie hier auch ihren Mann Hans kennen und im August 1952 heirateten die beiden. Sie zogen in das Elternhaus des Mannes, wo sie nur ein Zimmer für sich hatten. Sie schenkte ihrem Mann eine Tochter und einen Sohn. Mittlerweile sind noch drei Enkel und sechs Urenkel dazugekommen. Zu ihrem Ehrentag gratulierte auch Bürgermeisterin Heike Faltermeier. (taf)