Verzicht auf Feuerwerk
Bund Naturschutz Schwandorf appelliert: Es geht auch leiser an Silvester!

30.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:16 Uhr
Enorme Müllmengen bleiben von der Knallerei zum Jahreswechsel zurück. −Foto: Symbolbild: Maja Hiltij, dpa

Der Bund Naturschutz Schwandorf bittet alle Naturfreunde, auf ein eigenes Feuerwerk zu verzichten und lieber an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen. „Das coronabedingte Feuerwerksverbot im letzten Jahr hat es gezeigt: Es geht auch leiser!“

Ein Feuerwerk zum Jahreswechsel hat Folgen für die Natur. „Es entstehen enorme Müllmengen und unsere Wildtiere werden durch den Krach massiv gestört“, betont die Kreisgruppe Schwandorf des Bund Naturschutz in einer Pressemitteilung.

100 bis 140 Millionen Euro werden in Deutschland an Silvester jedes Jahr in die Luft gejagt. „Unsere Tiere haben dabei keinen Spaß: Das laute Knallen der Böller und Raketen an Silvester löst bei Wildtieren Panik aus“, so der Bund Naturschutz. Besonders betroffen seien Vögel und Eichhörnchen – aber sogar Igel litten nachweislich darunter. Für sie alle sei es im Winter schwerer Futter zu finden und sie müssten mit ihrer Energie haushalten.

„Singvögel, Tauben und Enten flüchten bei dem nächtlichen Lärm blindlings und können durch den hohen Energieverbrauch in lebensbedrohliche Situationen geraten“, erklärt Klaus Pöhler, der Vorsitzende des Bund Naturschutz Schwandorf. „Es kann Tage und Wochen dauern bis sich die Tiere von diesem Schock erholt haben.“

Verstörte Eichhörnchen

Ähnlich sei es bei Eichhörnchen. „Der Lärm versetzt die Tiere in Angst und Schrecken. Jedes Jahr werden nach der Silvesternacht verstörte Tiere aufgefunden, die dann in den Auffangstationen landen“, so Pöhler weiter. Und sogar winterschlafhaltende Tiere wie Igel könnten durch die lauten Böller gestört werden. Forschungen hätten gezeigt, dass Igel den Silvesterlärm während des Winterschlafs wahrnehmen und zusammenzucken. Im schlimmsten Fall könnten die Tiere sogar aufwachen und überlebenswichtige Energiereserven verlieren.

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Aber nicht nur Wildtiere, sondern auch Haustiere leiden laut Pöhler unter der Knallerei. Der Lärm sei besonders für Hunde und Katzen schlimm, da sie ein wesentlich feineres Gehör als wir Menschen haben.

Wenn die Feuerwerkskörper gezündet werden, steigt die Belastung der Luft mit Schadstoffen explosionsartig an, so der Bund Naturschutz weiter. Der Feinstaub sei zwar für unser menschliches Auge nicht sichtbar, der Gesundheit schade er trotzdem.

Energieaufwand ist enorm

Laut Umweltbundesamt ist die Luftbelastung am Neujahrstag mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts so hoch wie sonst an keinem anderen Tag im Jahr. Der Bund Naturschutz appelliert daher an alle Naturfreunde, auf ein eigenes Feuerwerk zu verzichten. „Das schont die Natur, die eigene Gesundheit und den Geldbeutel.“

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Gleichzeit trage jeder Verzicht dazu bei, die Müllmengen von Verpackungen der Feuerwerkskörper zu reduzieren. Auch der Energieaufwand bei der Herstellung von Raketen und Böllern sei enorm.