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Corona-Krise trifft auch das Tierheim

Da weder Tiere vermittelt, noch Geld gesammelt werden kann, stehen die Schwandorfer Tierschützer vor großen Problemen.

20.03.2020 | Stand 16.09.2023, 5:09 Uhr

Auch das Tierheim Schwandorf muss zur Sicherheit der Tierpfleger/innen seine Pforten für Besucher/innen schließen, so dass selbst süße Cocker-Spaniel-Welpen nicht mehr abgegeben werden können. Foto: Daniel Karmann/dpa

Das Tierheim Schwandorf rechnet in den kommenden Tagen und Wochen, wie es in einer Pressemitteilung bekannt gab, mit einer starken Belegung an Tieren, weil die Vermittlung komplett eingestellt werden musste. Auch das Tierheim muss zur Sicherheit der Tierpfleger/innen seine Pforten für Besucher/innen schließen, um die Versorgung der Tiere zu sichern. Weil zudem davon auszugehen ist, dass die Spenden einbrechen, steht das Tierheim vor großen Herausforderungen, denn die laufenden Kosten werden eher mehr.

„Wer unter Quarantäne steht, darf auch mit seinem Hund nicht mehr hinaus zum gassi Gehen. Daher sollten Tierhalter möglichst jetzt schon vorsorgen und Nachbarn oder Freunde für den Fall der Fälle um Hilfe bitten“, rät Gabi Hahn, Vorsitzende des Tierschutzvereins Stadt und Landkreis. „Da die Gefahr besteht, dass viele Menschen noch erkranken oder in Quarantäne müssen, bereiten wir uns, so gut es geht, auch auf die Aufnahme neuer Tiere vor“, ergänzt Hahn. Vollumfänglich werde das sicherlich nicht zu leisten sein, denn das Tierheim ist in erster Linie für die Aufnahme von Fundtieren aus dem ganzen Landkreis Schwandorf zuständig.

Unterstützung: Spendenkonto:
Wer dem Tierheim Schwandorf helfen möchte, kann auf dem genannten Spendenkonto eine kleine Hilfe hinterlassen.Tierschutzverein Stadt und Landkreis Schwandorf e.V.; Sparkasse im Landkreis Schwandorf IBAN: DE72750510400380011593; BIC: BYLADEM1SAD

Problematisch wird neben den möglichen Neuaufnahmen von Tieren vor allem die komplett eingestellte Vermittlung. Auch auf Anraten des Deutschen Tierschutzbundes hat das Tierheim Schwandorf für Besucher/innen geschlossen. Schweren Herzens musste das Tierheim auch den Osterflohmarkt und den Info-Stand am Globus sowie die Jahreshauptversammlung absagen bzw. verschieben. Statt mit Veranstaltungen und Aktionen Spenden einzusammeln, auf die das Tierheim dringend angewiesen ist, werden also vermutlich bald noch mehr Tiere als sonst zu versorgen sein.

„Wir stehen natürlich trotzdem für alle Tiere in Not und ihre Halter ein und versuchen zu helfen, wo wir können“, so Gabi Hahn. „Wir wissen, dass auch viele andere Menschen gerade Angst um ihre Gesundheit haben und die Corona-Krise zudem finanzielle Probleme mit sich bringt. Trotz der bedrückenden Lage hoffen wir natürlich auf die Unterstützung von Tierfreunden. Wir finanzieren den Tierheimbetrieb größtenteils aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen, die Sorgen sind derzeit sehr groß.“

Die Tierschützer weisen ausdrücklich darauf hin, dass es keine konkreten Hinweise dafür gibt, dass Tiere das aktuell kursierende Coronavirus übertragen oder selbst erkranken können. „Leider hält sich dieses Gerücht weiterhin und stellt damit auch eine Belastung für die Tierheime dar, wenn besorgte Menschen in Erwägung ziehen, ihre Tiere vorsorglich abzugeben. Dafür gibt es keinen Grund und auch keine Kapazitäten“, betont Gabi Hahn.

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