Bildung
Das Burglengenfelder Gymnasium wird 50

Die Schülerzahlen der Schule stiegen Jahr für Jahr rasant an – obwohl die Geburt alles andere als nach Plan verlief.

12.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:07 Uhr

So präsentierte sich das Johann-Michael-Fischer Gymnasium nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts (etwa 1974-1975). Foto: Bertram Luftbild

Das Johann-Michael-Fischer Gymnasium wird heuer 50 Jahre alt. Am 11. September 1968 hatte die Einrichtung, damals noch als Zweigschule des Schwandorfer Gymnasiums, in der Dachkammer der ehemaligen Volksschule an der Kallmünzer Straße, mit 91 Schülern und elf Lehrkräften ihren Betrieb aufgenommen. Es war eine schwere Geburt, aus der sich aber bald ein prächtiges Kind entwickeln sollte, das schnell erwachsen wurde.

Wegen rasant steigender Schülerzahlen musste der Unterricht im Folgejahr teilweise sogar in Kellerräume des Pfarrheims St. Michael ausgelagert werden. Erst mit Beginn des Schuljahres 1971/72 war man dieser Raumsorgen enthoben, als die neue Schulanlage am Schaller-Berg bezogen werden konnte. Über 12 Millionen D-Mark sollen dafür in die Hand genommen worden sein, wie aus alten Zeitungsartikeln hervorgeht.

Moderne Bildungsstätte

Bei seiner Einweihung im Mai 1972 wurde der Gymnasiumbau als „Musterbeispiel in Bezug auf Architektur, Gliederung und Zweckmäßigkeit für künftige Schulbauten“ bezeichnet. Die Dreifachturnhalle zählte damals zu den größten in der Oberpfalz. „Ein Meisterwerk ist vollendet“, titelte die Burglengenfelder Zeitung. 16 Klassen- und drei Ausweichräume sowie insgesamt fünf Lehrsäle für naturwissenschaftliche Fächer, Werk- und Handarbeitsräume, Sprach- und Fotolabore und ein Musiksaal waren mit dem Neubau entstanden.

„Mit vereinten Kräften ist es uns gelungen, ein Werk zu schaffen, auf das wir mit Recht stolz sein können“, wurde der damalige Landrat Hans Schuierer in der Burglengenfelder Zeitung zitiert. Er bezeichnete das neue Gymnasium als eine „moderne Bildungsstätte“, die jungen Menschen das Rüstzeug für den Lebenskampf in einer sich schnell und ständig modernisierenden Welt mit auf den Weg gebe. Das Bundestagsmitglied Dr. Dionys Jobst sagte damals: „Mit dieser Schule haben wir eine wichtige Grundvoraussetzung für die Entwicklung unseres Gebietes geschaffen.“ Kurz vorher war der weitere Ausbau des Gymnasiums zur Vollanstalt mit Abiturberechtigung genehmigt worden.

Die Schülerzahlen waren von Jahr zu Jahr rasant angestiegen. Bereits zehn Jahre nach Beginn des Unterrichts am neuen Gymnasium in Burglengenfeld hatten sie sich mehr als verzehnfacht. Im Schuljahr 1980/81 besuchten zum ersten Mal über 1000 Schüler das Johann-Michael-Fischer Gymnasium. Der erste Abiturjahrgang wurde im Juni 1977 verabschiedet. „Diese Schüler haben eine besondere Beziehung zu ihrer ehemaligen Schule. Sie treffen sich auch heute noch“, wie Josef Paul der MZ sagte. Er hatte 31 Jahre lang die Fächer Deutsch und Latein am JMF Gymnasium unterrichtet und danach 15 Jahre lang den Vorsitz des Fördervereins der Schule übernommen.

Ministerium blockte erst ab

Erste Bestrebungen, im Städtedreieck eine höhere Schule zu errichten, gab es bereits im Juni 1964. Da hatte der damalige Landrat des Landkreises Burglengenfeld, Dr. Haschke begonnen, mit der Regierung der Oberpfalz über den Ankauf eines Grundstückes für ein Schulzentrum zu verhandeln. Im August 1965 befasste sich der Kreistag mit dem Antrag, ein Gymnasium für das Städtedreieck in den Schulentwicklungsplan aufzunehmen.

Der Beschluss war einstimmig. Der Antrag wurde vom Ministerium jedoch vorerst nicht befürwortet. Man befürchtete, dass eine weitere höhere Schule negative Auswirkungen auf die Schülerzahlen in den umliegenden Gymnasien zur Folge haben könnte. Ein Kuratorium für die Errichtung eines Gymnasiums sollte schließlich der Forderung nach einer höheren Schule Nachdruck verleihen.

Die Gründungsversammlung fand am 3. März 1967 im Pfarrheim St. Michael statt. Am 13. Mai 1968 stellte das Ministerium schließlich die Einrichtung einer Zweigschule des Gymnasiums in Schwandorf für Burglengenfeld in Aussicht. „Die Vorbereitungen zur Aufnahme des Unterrichts sind zu treffen.“ Am 1. Februar 1970 wurde die Schule schließlich ein eigenständiges Gymnasium.

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