Freizeit
Den Wildkräutern auf der Spur

Landschaftspflegeverband Schwandorf organisierte eine Wanderung mit Birgit Simmeth in die Natur oberhalb des Dorfes Premberg.

07.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:51 Uhr
Franz Pretzl
Dipl.-Geografin Birgit Simmeth, Gebietsbetreuerin für den Naturpark Oberpfälzer Wald, gab einen Einblick in die Wildkräuter beim Trockenrasen in Premberg. −Foto: Franz Pretzl

Der Kalkmagerrasen mit seinen Wildkräutern in Premberg war das Ziel einer Naturführung von Dipl.-Geografin Birgit Simmeth, Gebietsbetreuerin für den Naturpark Oberpfälzer Wald, die vom Landschaftspflegeverband Schwandorf organisiert wurde. Von der über 1000 Jahre alten St. Martinskirche führte die beschauliche Wanderung hinauf zum Gipfelkreuz am Seeberg mit dem Landschaftskino. Der Kalkmagerrasen ist eine extensiv genutzte, arten- und blütenreiche Graslandschaft. Wegen ihres besonderen Artenreichtums und ihrer Bedrohung durch intensivere Nutzungsformen sind Kalkmagerrasen im Fokus des Naturschutzes. Früher wurden die Hänge von den Bauern als Weidelandschaft für die Kühe genutzt. Das hatte zur Folge, dass die Grasfläche erhalten blieb. Heutzutage wird die Kulturlandschaft durch Schaf- beziehungsweise Ziegenbeweidung oder auch durch maschinellen Einsatz, der Lebensraum vieler Insekten, Tiere und Pflanzen am Leben erhalten, so Birgit Simmeth. Was die vielfältige Natur zu bieten hat, erfuhren die Teilnehmer unterwegs zuhauf. Viele Wildkräuter, wie Sonnenröschen, Thymian und Wiesensalbei konnten die Naturfreunde nicht nur in Augenschein nehmen, sondern auch riechen. Birgit Simmeth erläuterte auch, was früher die Wildkräuter für die Menschen bedeuteten; damit konnte man heilen, würzen und auch färben. Auch die geschützte Silberdistel und andere Distelarten, sowie die im Frühjahr blauleuchtende Küchenschelle, auch Osterglocke im Volksmund genannt, wachsen auf dem Südhang oberhalb des über 1200 Jahre alten Dorfes Premberg. Natürlich sind viele Insekten und andere Tiere in diesem einzigartigen, wertvollen und unersetzbaren Lebensraum beheimatet, so Simmeth. So konnte man sogar eine Wespenspinne, auch Zebraspinne genannt, oberhalb des Gipfelkreuzes am Wegesrand beobachten, als sie gerade ihre Lieblingsbeute, eine Feldheuschrecke, einsponn. Auf dem Rückweg nahm man noch einige Gewächse in Augenschein, deren Früchte man heute noch verwendet, wie die Hagebutte oder die Schlehen.