Tanzsport
Der Boogie ist ein Lebenselixier

Die Deutschen Meister Kerstin Engel und Johannes Hien aus Nittenau haben große Pläne. 2019 wird geheiratet.

20.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:13 Uhr
Renate Ahrens

Bei der Deutschen Meisterschaft im November in Bodenwöhr erreichte das Paar den ersten Platz. Beim modernen Boogie-Woogie wird sehr großer Wert auf eine saubere Fußarbeit gelegt, bei der nicht selten mehr als 200 Schritte getanzt werden. Foto: Ahrens

Jede freie Minute dreht sich bei Kerstin Engel (26) und Johannes Hien (27) nur um eines: Boogie Woogie. Besonders den 11. November 2017 wird das begeisterte Tanzpaar aus Nittenau sicher nie vergessen. In der Hammerseehalle in Bodenwöhr wurden sie Deutsche Meister. Doch damit nicht genug:Unmittelbar nach dem Siegertanz machte „Jojo“ seiner Kerstin auf Knien einen Heiratsantrag – vor gesamtem Publikum.So manche Freudenträne ist dabei geflossen, Jubel brandete auf. „Noch dazu erklang die Nationalhymne. Das war schon ein besonderer Moment“, erinnert sich Bundestrainer Michael Gleixner.

Gelernt haben die Beiden nicht nur Boogie-Woogie, wie sie heute wissen: „Wir gehen heute viel offener auf Menschen zu und haben in vielen Ländern Freunde gefunden.“Schließlich sind die amtierenden Deutschen und Bayerischen Meister fast jedes Wochenende bei Turnieren in ganz Europa anzutreffen.

Kostenintensiver Leistungssport

Welches Lied gespielt wird, weiß man vor den Turnieren nicht – dieses müsse „kreativ vertanzt“ werden. Die Wertungsrichter achten auf viele Kriterien, wie Tanztechnik, Ausdruck, Paarharmonie oder Zusammenspiel. In jeder Runde werden jeweils ein langsamer und ein schneller Tanz vorgeführt.

„Wir gehen heute viel offener auf Menschen zu und haben in vielen Ländern Freunde gefunden.“Kerstin Engel und Johannes Hien

Ihr Verein, dieBoogie-Babies Bruck/Bodenwöhr, stellen mit ihnen nicht nur die Deutschen Meister, sondern mit Michael und Petra Gleixner aus Bodenwöhr auch die Bundestrainer. Insgesamt fünf Turnierpaare aus ganz Deutschland betreuen die Gleixners, meist sind sie auch bei den Wettkämpfen dabei. Viel Zeit, die jeweiligen Städte zu besichtigen, bleibe nicht, sagen Engel und Hien. Doch einmal sei im Winter ein Turnier im sibirischen Nowosibirsk ausgefallen. Die Flüge waren bereits bezahlt – kurzerhand flogen sie trotzdem hin, hätten mit Freunden zusammen eine landestypische Spezialität gekocht und viel Spaß gehabt.

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Der angehende Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik wird dann seine Referendarzeit abschließen, jetzt ist er noch in Marktredwitz an einer Schule tätig und ab Februar in Landshut. Nicht einfach sei es, alles unter einen Hut zu bekommen. „Das Moskauer Turnier findet zum Glück in den Pfingstferien statt“, sagt Hien. Kerstin Engel studiert nach einer abgeschlossenen Ausbildung zur PTA in Regensburg Architektur. „Das war immer mein Traum und erst der Boogie Woogie hat mir gezeigt, dass ich erreichen kann, was ich mir vornehme“, stellt die zierliche Tänzerin fest.

Die Liste der Erfolge ist lang

Kerstin Engel und Johannes Hien sind seit dem Jahr 2012 ein aktives Turnierpaar im Verein Boogie-Babies Bruck-Bodenwöhr. Auf der Weltrangliste stehen sie auf Platz 15, in der deutschen Rangliste auf dem ersten Platz. Viele Erfolge konnten die amtierenden Deutschen und Bayerischen Meister erringen, wie den siebten Platz bei den Wordmasters in Frauenfeld. Seit dem Jahr 2013 gehören sie dem deutschen Nationalkader an und sind auch als Trainer im Verein tätig. Dabei überraschen sie die Mitglieder mit witzigen und immer wieder neuen Ideen, wie ihre Trainer und „Boogie-Eltern“, Petra und Michael Gleixner, bestätigen.

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