Schwarzhofen
Der Richtbaum ist aufgesetzt

Trotz Verzögerungen konnte jetzt die Hebfeier für den Erweiterungsbau des Schwarzachtal-Kindergartens über die Bühne gehen.

26.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:45 Uhr
Ralf Gohlke
Die Zimmerermeister Josef und Markus Bauer (v. links) übernahmen den traditionellen Teil. −Foto: Ralf Gohlke

„Wer will die fleißigen Handwerker sehn? – der muss zum Schwarzachtal-Kindergarten geh‘n!“ Mit dem bekannten Kinderlied empfingen die jungen Bewohner die Ehrengäste, die sich am Montag zur Hebfeier des Erweiterungsbaus eingefunden hatten. Bei strahlendem Sonnenschein befestigten die Zimmerermeister Josef und Markus Bauer den von den Kindern geschmückten Richtbaum an dem neuen Flachdach.

Bürgermeister Maximilian Beer sprach von einem großen Tag für die Gemeinde. Es werde noch einmal deutlich gezeigt, dass der Markt gewillt sei, für die Kinder zu investieren. Ein großes Lob galt den Beschäftigten des Kindergartens, die es geschafft hätten, den Betrieb trotz Baulärm, besonders in den Zeiten, als die Abbrucharbeiten im Innenbereich erfolgten, aufrecht zu erhalten.

Beer ließ keinen Zweifel daran, dass er eigentlich das Thema Kindergarten mit dem Bau und der Einweihung vor etwa 25 Jahren abgehakt hatte. „Dass wir jetzt noch einmal eine Hebfeier halten und hoffentlich 2022 eine schöne Einweihungsfeier begehen, war eigentlich nicht vorgesehen“, meinte er mit einem Schmunzeln. Umso mehr sei die Entscheidung des gesamten Marktrats zu würdigen, dem Zuwachs an Kindern und damit dem Bedarf an Betreuungsplätzen mit dem Erweiterungsbau Rechnung zu tragen.

Er erinnerte daran, dass die Planung in enger Zusammenarbeit mit dem Personal erfolgt sei. Nach einigen Vorarbeiten durch den Bauhof sei am 23. Juni offiziell Baubeginn gewesen. Kurz listete er die beteiligten Planungsbüros und Firmen auf. Die Kosten für die Gewerke, die noch heuer verbaut werden, bezifferte er auf rund 1,75 Millionen Euro und nannte die geschätzte Endsumme von rund 2,66 Millionen Euro. „Wenn ich da an unsere zweite große Baustelle, die Schule denke, wird mir schon ein bisschen schlecht“, sagte der Bürgermeister, um gleich darauf zu betonen: „Das sind trotzdem rentierliche Kosten, denn sie sind für die Zukunft unserer Kinder und die sind uns das wert.“

„Bei dieser Entscheidung brauchte der Gemeinderat einen guten Magen und eiserne Nerven“, ergänzte der Architekt Thomas Wilnhammer. Er ging noch einmal auf die beiden unerwarteten Hürden, den starken Altbeton im Eingangsbereich und den zu weichen Baugrund für den Neubau ein. Besonderes Letzteres erforderte Nachbesserungen in der Statik, was Mehrkosten bedeutete. Lob gab es von ihm sowohl für das tolle Kindergartenpersonal, aber auch für die ordentlichen Handwerker, die auf Zack seien und Spaß an ihren Berufen zeigten.

Den traditionellen Akt vollzogen die beiden Zimmerermeister nach altem Ritual. „Es ist bestimmt für Dorf und Stadt ein Glück fürs Volk, wenn‘s Nachwuchs hat, denn ohne diesen stirbt das Haus mit der Familienzukunft aus. Und wie würd‘ das Leben leer, – ja- – gäb‘ es keine Kinder mehr ...“, reimte Josef Bauer. Nach dem Lob für die Handwerker und die Bauherren wurden die Gläser auf dem Boden zerschmettert. Dass ein Glas dabei zunächst heil blieb, wurde nicht als „Omen“ gewertet.