Präsentation
Die Kriegsgeschichte wird lebendig

Michael Fleischmanns Buch mit dem Titel „Ich hatt einen Kameraden“ wurde am Sonntag im Konrad-Max-Kunz-Saal vorgestellt.

23.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:05 Uhr
Max Schmid
Buchvorstellung im Konrad-Max-Kunz-Saal (von links): Ehefrau Kathrin Fleischmann, Autor Michael Fleischmann, 3. Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller, Stadtarchivar Josef Fischer −Foto: Max Schmid

Der Autor Michael Fleischmann hat in dem 480 Seiten umfassenden Werk „Ich hatt einen Kameraden“ die Geschichte von Gefallenen, Vermissten, Opfern des Nationalsozialismus und von Zwangsarbeitern im Gebiet der Stadt Schwandorf dokumentiert. Lange Recherchen gingen der Buchvorstellung voraus, Fleischmann suchte zwölf Jahre lang in alten Unterlagen von rund 60 Schwandorfer Ortsteilen, lange Zeit auch im Stadtarchiv sowie im Staatsarchiv Amberg und im Archiv der Gedenkstätte Flossenbürg. Sein Buch beinhaltet 1237 Namen von Kriegsopfern und Standorte von Rüstungsbetrieben, Lazaretten und Stellungen der Wehrmacht im Raum Schwandorf. Zu seiner Buchpräsentation konnte er auch MdB Marianne Schieder, Altlandrat Hans Schuierer, 3. Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller und die Stadträte Franz Schindler und Andreas Weinmann begrüßen. Das Buch habe die Opfer des Zweiten Weltkrieges als „Herzstück“ und werde mit zahlreichen Bildern von Zeitzeugen illustriert. Es handle sich bei den vielen Kriegsopfern um Menschen wie wir, mit unterschiedlichen Zielen, sagte Fleischmann. Er sehe in seinem Werk auch den Appell an die Menschen, rechtsextremen Verschwörungstheoretikern entgegenzutreten.

Dritte Bürgermeisterin Marion Juniec-Möller zeigte sich begeistert von Fleischmanns Buch. Es gebe Einblick, wie sich der Weg in den Krieg in Schwandorf gestaltet habe. Zudem übernehme das Werk eine wichtige Rolle als gedruckter Zeitzeuge, unbekannte Namen auf Kriegerdenkmalen würden damit ein Gesicht bekommen. Das Buch berühre und mahne zugleich. Der Leiter des Stadtarchivs, Josef Fischer versicherte, dass er Fleischmanns Buch gerne in den Bestand des Stadtarchivs aufnehmen werde. Es handle sich um eine wissenschaftlich verwertbare Publikation zu einem nicht einfachen Thema. Besonders interessant seien auch die Aufzeichnungen über die vielen Zwangsarbeiter, die im Raum Schwandorf durch das NS-Regime ausgebeutet wurden. Trompeter Thomas Fischer umrahmte die Buchvorstellung und spielte zum Abschluss das Lied vom Guten Kameraden. (smx)