Karneval Die Narren sind gut gerüstet
Die Faschingsgesellschaften Allotria aus Nittenau und Die Rummlfeser aus Fischbach sind auf ihre Umzüge vorbereitet.
Nittenau.Bevor in Nittenau am Sonntag der erste Faschingswagen anrollt und hunderte Bonbons von den bunten Wägen fallen, steht für Josef Süß jede Menge Arbeit an. Süß steht seit fast drei Jahrzehnten an der Spitze der Nittenauer Faschingsgesellschaft Allotria. Den Nittenauer Gaudiwurm zu organisieren, sei für ihn schon längst Routine, sagt Süß, dessen Name mit dem Nittenauer Fasching untrennbar verbunden ist. Egal ob Gespräche mit der Polizei, dem Landratsamt oder der Stadt – die Abstimmung im Vorfeld funktioniere einwandfrei.
Doch in letzter Zeit wundert sich der Faschingspräsident immer wieder: Egal ob TÜV-Pflicht beim Umzug in Regensburg oder Alkoholverbote bei Gaudiwürmern in mehreren bayerischen Städten – die Vorschriften nehmen zu. Fünf schwäbische Orte haben zuletzt branntweinhaltige Getränke, wie Schnaps oder Likör, beim Umzug verboten. Beim Landsberger Faschingsumzug feiern die Narren auf dem Trocknen: Bier und sonstiger Alkohol ist auf den Wägen verboten.
Die schönsten Impressionen vom vergangenen Faschingszug finden Sie hier:

Für derartige Vorgaben hat Präsident Süß kein Verständnis. „Man kann nicht alles verbieten und muss die Kirche im Dorf lassen.“ Es brauche etwas Fingerspitzengefühl, sagt Süß. Er persönlich finde Schnaps nicht richtig und schenke deshalb auch keinen aus. „Das ist eine gefährliche Droge und da muss man schon aufpassen.“ Doch wenn Gruppen hochprozentige Flüßigkeiten verteilen, könne er es als Organisator auch nicht ändern. „Wir können nicht alles überwachen.“ Und überhaupt müsse nicht alles ständig verboten und bürokratisiert werden: „Wenn wir so weiter machen, dann haben wir auch in Ostbayern irgendwann tote Hose.“
Auf die Sicherheit achten
Seit über fünfzig Jahren sei er nun schon dabei, sagt der Allotria-Chef, und noch nie habe es beim Gaudiwurm ernsthafte Probleme gegeben. Nur einmal habe sich ein Mitglied eines Vereins bei einer Kunstübung verletzt. Das lasse sich aber auch nicht verhindern. Ansonsten schreibe die Allotria bei ihrem Umzug den Begriff Sicherheit ganz groß: „Die Geländer der Wägen müssen doppelt gesichert und hoch genug sein, so dass niemand herunterfallen kann.“ An den Achsen der Wägen müssen vier Begleiter positioniert sein und darauf achten, dass niemand unter die Räder gerät.
Diese Themen standen in Nittenau zuletzt im Blickpunkt:
Der Faschingszug des Vorjahres
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Den Faschingszug
der „Allotria“ nutzte die FFW Nittenau, um auf ihr Jubiläum aufmerksam zu machen. (tkw) -
Die Mitglieder des KZV
haben zum Umgang der Behörden mit Tierkrankheiten eine dezidierte Meinung. -
Die TSV-Kicker
wünschten sich eine Rückkehr zu alter Größe – mit Donald Trumps Worten. tkw/ht/Archiv
Bis dato haben sich bei der Allotria für den Faschingszug angemeldet: F.G. Allotria Nittenau, Weiberkomitee, Stadtkapelle, Lauftreff, Bürgermeister, Trachtenverein Nittenau, Rummlsfelser, Fischbach, TSV Nittenau, Aschermittwochswagen, Stadtkapelle Nittenau. Zum Ablauf selbst werde man die Aufstellung aller Gruppen und Wägen ab 130 Uhr in der alten Regensburger Straße festsetzen, und der Abmarsch ist um 14 Uhr.
Lesen Sie mehr: Alle Termine zum bunten Narrentreiben in der Region finden Sie hier.
Der Weg des Gaudiwurms ist geplant von der Alten Regensburgerstraße dann über den Marktplatz, die beiden Regenbrücken hinaus, über die Berghamer Straße und die Brucker Straße bis zum Haus Valentin. Dort wird gewendet und es geht wieder zurück über die beiden Regenbrücken, zum Marktplatz und rechts weg zum Kirchplatz, wo das Narrentreiben dann mit dem traditionellen „Bedlomo-Brodn“-Auftritt der Kindergarde, Prinzengarde ihre Tänze vorstellt und seinen Höhepunkt und Abschluss findet. Wenn sich noch jemand anmelden will, tut dies beim Verkehrsminister Fabian Eichinger Fabian, Tel. (0160) 97846803 oder Josef Süß(0171) 341 7270.
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In Fischbach schlängelt sich am Faschingsdienstag wieder ein bunter Zug durch die Straßen der Ortschaft. Bevor es so weit ist, haben die Organisatoren auch hier alle Hände voll zu tun. „Man kommt schon ins Schwitzen“, räumt Zugleiter Ulrich Fendl ein. Da die Fischbacher zehn eigene Wägen bauen, braucht Fendl allein für die Absicherung der Wägen 40 Freiwillige, die neben den Achsen mitmarschieren. Auch heuer seien rund 20 Faschingswägen dabei, sagt Fendl. Ein Restrisiko bleibe bei einem solchen Event zwar immer, doch bisher sei in Fischbach noch nie etwas passiert. Auf die Regelungen würden alle Teilnehmer, wie auch in Nittenau, extra hingewiesen.
Das leidige Thema Alkohol
Dazu gehört auch, dass auf den Wägen ein Alkoholverbot gilt. Ein anderes Thema sei, ob sich wirklich alle Gruppen auch daran halten. „Aus Sicherheitsgründen müssen wir darauf hinweisen“, sagt Fendl. Auch sogenannte Alcopops zählen zum Getränke-Tabu.
Und doch gibt es auch in Fischbach einen Wermutstropfen. Ihr zur überdimensionalen Narrenkappe umfunktionierter Bootsanhänger, der eineinhalb Jahrzehnte die Blicke der Gaudiwurmbesucher auf sich zog, wurde von den Regensburger Behörden als zu unsicher eingestuft.
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