Radsport und Akrobatik
Dirt-Bike-Park in Neunburg ist eingeweiht – So war das erste Turnier

22.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:57 Uhr
Roland Thäder
Biker und Ehrengäste feierten die Fertigstellung des Parcours. −Foto: Roland Thäder

Der neue Dirt-Bike-Park in Neunburg wurde am Samstag offiziell eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Das merkte man schon an den Autokennzeichen: Neben NEN, SAD und CHA waren auch Rosenheimer und Nürnberger angereist. Vor allem mit Kleinbussen und Transportern, denn zum Start des Parks gab es ein Turnier.

Ab dem späten Vormittag konnten sich die Radsportler mit ihren Mountainbikes und BMX-Fahrrädern für das Eröffnungsturnier, ein Pump-Track-Race auf der wellig modellierten Strecke rund um den Dirt-Bike-Park, schon einmal warm fahren.

Dirt-Biker zeigten Akrobatik in der Luft

Mit normalem Fahrradfahren, ob auf Waldwegen oder mit dem Rennrad auf der Straße, hatte das nichts zu tun. Das gestand auch Michael Steidl ein. Der Neunburger Architekt, seit Jahrzehnten ein leidenschaftlicher Fan des Drahtesels, hatte die Eingabeplanung für die neue Neunburger Attraktion gemacht. Marco Vetter, ein junger Lehrer aus Rötz, hatte den Parcours entworfen. Zuvor hatte er das auch schon in Rötz und Waldmünchen getan.

„Das ist schon mehr Akrobatik“, staunte Steidl, als er die Zweiradpiloten über Rampen und Hügel fliegen sah. Manch einer hatte sogar einen Looping, den Salto rückwärts auf dem Fahrrad, drauf. Die Luft scheint das zweite Element zu sein, in dem sich die Dirt-Biker pudelwohl fühlen. Das unterscheidet die jungen Sportler von den normalerweise doch sehr geerdeten Radfahrern.

Mit Helm und Rückenpanzer sicher unterwegs

Damit sich für den Fall, dass bei ihren Sprüngen doch mal etwas schief geht, die Blessuren in Grenzen halten, sind sie mit Helm, Brust- und Rückenpanzern kaum weniger geschützt als ein Motorradfahrer. Vetter sagte, dass er sich in knapp 20 Jahren, in denen er diesen Sport betreibt, nie ernsthaft verletzt habe. Dessen ungeachtet: Der eine oder andere Sprung der Dirt-Biker lief nicht wie geplant und so landete manch ein Radler weich im dick aufgeschichteten Rindenmulch auf der Rückseite der Rampen.

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Nach dem Auftakt-Spektakel begann schließlich der offizielle Teil. Pater Emmanuel Ogbu segnete die Anlage und wünschte den Sportlern stets ein unfallfreies Vergnügen. Neunburgs Bürgermeister Martin Birner (CSU) ließ die Entstehungsgeschichte des Dirt-Bike-Parks vor Mitgliedern der Stadtratsfraktionen von CSU, FW und SPD Revue passieren.

Dirt-Bike-Park liegt auf einem 7000 Quadratmeter großen Grundstück

Es hatte mit einigen jungen Leuten begonnen, die auf ihn und die Jugendbeauftragten der Stadt zugekommen seien. Sie seien auf der Suche nach einem Grundstück gewesen, um einen Dirt-Bike-Park zu schaffen. Bis dahin waren sie vor allem auf Strecken mitten im Wald unterwegs gewesen. Das 7000 Quadratmeter große Grundstück an der Schwarzach habe sich nach längerer Suche als perfekt geeignet erwiesen.

Drei Jahre hat es gedauert, aber nun ist der Dirt-Bike-Park fertig. „Es lagen ein Studium, Corona und die Gründung einer Familie auf dem Weg dahin“, scherzte das Stadtoberhaupt. Birner spendierte den Bikern auch gleich 300 Euro Preisgeld für ihr Turnier.

Andreas Kibat, einer der Initiatoren des Dirt-Bike-Parks, fasste die Entstehung kurz und knapp zusammen: „Es war ein langer Weg, und jeder hatte Bock, zu schaufeln.“ Die Beharrlichkeit der jungen Leute wurde mehrfach gewürdigt.