Nach Todesfall in Oberpfalz
Ecstasy in Champagner-Flaschen: Verbraucherzentrale warnt vor weiterer Charge

11.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:57 Uhr
In diesem Lokal in der Oberpfalz hatten mehrere Menschen sich einer Drei-Liter-Flasche Champagner geteilt - einer starb, mehrere weitere wurden teils schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. −Foto: Weigel/dpa/Archiv

Gut vier Monate nach einemtödlichen Vorfall durch mit Drogen versetztem Champagner in der Oberpfalzhat die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein erneut einen Warnhinweis herausgegeben. Wieder geht es um die selbe Marke - und eine weitere Charge.



Mitte März hatten sich mehrere Gäste im Alter zwischen 33 und 52 Jahren in einem Lokal in Weiden eine Flasche Champagner geteilt. Bald darauf hätten alle Vergiftungserscheinungen gezeigt. Acht Betroffene kamen in ein Krankenhaus, ein 52-Jähriger aus dem Landkreis Schwandorf starb noch in der Nacht.

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Es stellte sich heraus: In der Flasche Champagner hatte sich die Droge Ecstasy befunden -und zwar „in erheblicher Konzentration“, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer zwei Tage darauf sagte.Kurz darauf wurde einweiterer Fall aus den Niederlanden mit vier vergifteten Personen bekannt:Wie die acht Oberpfälzer in Weiden hatten auch sie eine Drei-Liter-Magnumflasche „Ice Imperial“ von Moët & Chandon geöffnet. Statt Champagner war in beiden Magnumflaschen reines MDMA, bekannt als Ecstasy.

Diese Charge ist nun laut Verbraucherzentrale betroffen

„Achtung Lebensgefahr: Erneut werden Champagnerflaschen der Marke Moët & Chandon Ice Impérial (3 Liter) zurückgerufen, da sie teilweise mit der Droge MDMA gefüllt sind“, warnte diese Woche die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Diese Nachricht sei kein Scherz, posteten die Verbraucherschützer auf Facebook, nachdem einige Nutzer mit Lachsmiley kommentierten. Die betroffene Charge sei lebensgefährlich. Die Polizei ermittle bereits in diesem Kriminalfall. Neben der Chargennummer „LAJ7QAB6780004“ werden nun zusätzlich noch alle Flaschen der Charge „LAK5SAA6490005“ zurückgerufen.



Von außen sind die Flaschen nicht zu unterscheiden. Beim Gießen zeigt sich jedoch ein deutlicher Unterschied: Die mit MDMA gefüllten Flaschen haben eine rötlich-braune Farbe. Trinken sollte man den Inhalt von betroffenen Flaschen nicht.

Schon kleinste Mengen könnten schwere Schäden verursachen, warnte die niederländische NVWA, ein Pendant zum Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. „Selbst das Eintauchen einer Fingerspitze in die Flüssigkeit und das Schmecken kann auch ohne Schlucken zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.“ Man solle den Inhalt nicht berühren, geschweige denn probieren. „Die Einnahme eines kleinen Schluckes kann tödlich sein.“