Ehrenamt
Ein Aushängeschild des Dorfes

Auf die Feuerwehr Pottenstetten ist Verlass – nicht nur, was die Einsätze betrifft. Sie gestaltet das gesellschaftliche Leben mit.

11.03.2020 | Stand 16.09.2023, 4:56 Uhr

Bürgermeister Thomas Gesche (ganz links) fand für die FF Pottenstetten nur lobende Worte. Er dankte Roland Flauger, Alexander Schwendner, Andreas Hofrichter, Stephan Koller, Christopher Huttner, Daniel Steinbauer und Jacob Hölzl (von links) für den Einsatz der Wehr. Foto: Stefan Barte

Wie immer ist der Saal des Gasthauses Steinbauer bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr gut gefüllt. Völlig unaufgeregt und wie selbstverständlich tragen die Führungskräfte des mitgliederstarken Vereins vor, was das abgelaufene Kalenderjahr den Kameraden für Einsätze und Aufträge bescherte. Dabei zeugt das, was 1. Vorsitzender Andreas Hofrichter und 1. Kommandant Roland Flauger vortragen, von viel mehr, als einer zu erwartenden Hilfsbereitschaft.

Bei näherer Betrachtung gestaltet die Wehr das dörfliche Leben maßgeblich mit und zeugt von einer eng verbundenen Gemeinschaft. Gesellschaftlich berichtete der Vorsitzende von gut 30 eigenen Vorhaben sowie Teilnahmen an Veranstaltungen von anderen Vereinen und zudem von sechs Vorstandschaftssitzungen. Besonders bei den Familien sei die wieder ins Leben gerufene Ostereiersuche sehr gut angekommen. Ebenso das erfolgreiche erste Sommerfest mit Kaffee und Kuchen und den Attraktionen für die Kinder. Beides solle deshalb dieses Jahr wiederholt werden.

Trotz aller Vereinserfolge hielt Hofrichter auch mit einem Kritikpunkt an seinen Vereinskameraden nicht hinter dem Berg. „Es kann nicht sein, dass wir abgestimmt haben ein Fest zu halten, oder an einer Veranstaltung teilzunehmen und wir dann zu dritt am Treffpunkt stehen. Da müssen wir alle zusammen halten“, war sein eindringlicher Appell an die Gemeinschaft.

T-Shirts werden entworfen

Um bei solchen Aktivitäten auch nach außen hin erkennbar zu sein, werden gerade T-Shirts entworfen, mit denen man ein sauberes Bild abgeben werde. Einen kurzen Ausblick gab der Vereinsvorstand auf das immer näher rückende Großereignis im Jahre 2023. Die Pflöcke für die dreitägige 150-Jahrfeier seien gesetzt und die Vorstandschaft habe beraten, wer für den Festausschuss in Frage komme. Diejenigen bekämen in den nächsten Tagen eine Nachricht, um zeitnah die erste Festausschusssitzung abzuhalten.

2. Halbjahr:
Die Termine werden zeitgerecht bekanntgegeben.

Kommandant Flauger sprach über die Feuerwehreinsätze und zeigte auf, dass die zeitliche Belastung der derzeit 34 aktiven Mitglieder gegenüber 2019 deutlich gestiegen sei. Waren es im Vorjahr bei durchschnittlich 9,13 Mann 34,25 Tage, so leisteten heuer 7,46 Mann 52,25 Tage Dienst. Der aktivste Feuerwehrmann war dabei Stephan Koller. Der Kommandant blickte auf neun Einsätze sowie vier Absperrdienste und sieben Übungen im Ortsbereich zurück. Insgesamt seien aber alle Einsätze ohne größere Personen- bzw. Sachschäden abgelaufen.

Rohrbombenfund belastend

Was sich im Nachhinein als belastender Einsatz herausstellte, war die Absicherung des Rohrbombenfundes im Hussitenweg in Burglengenfeld. Die Feuerwehrler mussten über 14 Stunden in unmittelbarer Nähe des Sprengsatzes ausharren, bis das Sondereinsatzkommando die Bombe entschärfen konnte. „Das war ein blöder Einsatz, weil wir nicht wussten, was alles passieren könnte“, beschreibt Flauger die damalige mentale Situation. Er danke neun Kameraden, die das Löschabzeichen erwarben. Flauger wies darauf hin, dass im April für zwei Gruppen die Ausbildung für das Abzeichen des „Technischen Hilfsdienstes“ am „LF 20“ anstehe. Da diese Ausbildung zeitaufwendig sei, werde eine Dauer von rund drei Wochen angesetzt. Bürgermeister Thomas Gesche zeigte sich erfreut über das Engagement des Vereins und lobte: „Ihr seid richtig und ich danke für euren Einsatz, das ist keine Selbstverständlichkeit.“