Stadtpark Teublitz
Ein Stück England in der Oberpfalz

In Zusammenarbeit mit dem Historischen Arbeitskreis für Teublitz und seine Ortsteile hat die Volkshochschule im Städtedreieck eine Führung durch den Teublitzer Stadtpark veranstaltet.

19.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:00 Uhr
Werner Artmann
Eine interessante Führung durch den Teublitzer Stadtpark boten der Historische Arbeitskreis und die Volkshochschule. −Foto: Werner Artmann

Ortsheimatpfleger Matthias Haberl und Landschaftsarchitekt Jochen Martz, Experte für historische Gärten und aktiv bei der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL), führten etwa 20 Interessierte durch den „englischen Landschaftsgarten“. Zunächst gab Haberl einen historischen Überblick über die Entstehung des Parks und die Verbindungen zwischen der Adelsfamilie Koch/Gise und Teublitz im 19. Jahrhundert. Anschließend informierte Martz über Entwicklung und Merkmale englischer Landschaftsgärten. Beim Teublitzer Park handelt es sich um das frühe Beispiel eines Landschaftsgartens in der Oberpfalz, der die typischen Stilelemente wie Baumgruppen, verschlungene Wege und Bauten wie Pavillon und Ruine aufweist. Trotz verschiedener Veränderungen in den etwa 200 Jahren seines Bestehens – in eher untergeordneten Bereichen wie der Wasserflächen oder der Bebauung in den Randbereichen – sind die wesentlichen Teile der Anlage bis heute erhalten. Ortsheimatpfleger Dr. Alois Wittmann aus Bruck berichtete von einem Gärtner des 19. Jahrhunderts, der in Teublitz sein Handwerk gelernt und anschließend bei Hofgärtner Effner in München gearbeitet habe. Es liegt also nahe, dass über den bayerischen Außenminister Friedrich August von Gise nicht nur politische Verbindungen nach München bestanden. Bis heute ist zwar nicht bekannt, aus wessen Feder die Pläne für den Teublitzer Park stammen. Vor allem aufgrund der Art der Anlage, des in der Nachkriegszeit verfüllten Parksees, vermutet Martz einen erfahrenen Gartenkünstler der damaligen Zeit. Abschließend diskutierten die Teilnehmer mit den Experten die Frage der Entstehungszeit der Ruine sowie das Spannungsfeld zwischen Erhalt und zeitgemäßer Nutzung der Anlage. (bat)