Industrie
Ein Wackersdorfer Spitzenbetrieb feiert Jubiläum

17.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:21 Uhr
Fabian Borkner
Bürgermeister Thomas Falter mit Ehefrau Elke, der ehemalige DWK-Geschäftsführer Gert Wölfel, Firmengründer Reinhold Stahl, Enkel Alexander Betz, Geschäftsführerin Petra Betz und Betriebsleiter Wilhelm Probst-Wagner bei der Werksbesichtigung −Foto: Fabian Borkner

Unternehmergeist wohnte Reinhold Stahl schon inne, als er vor über vier Jahrzehnten in Großberg bei Pentling seinen ersten Betrieb für Prüf- und Testanlagen aufbaute. Nach dem Aus der WAA in Wackersdorf 1988 schien die Gelegenheit günstig, und Stahl entschied sich zusammen mit seiner Ehefrau Heidrun, bei den frei gewordenen Grundstücken zu investieren. Jetzt feierte man 30. Jubiläum.

Nach einigen Schwierigkeiten – das Grundstück war nicht baureif, dennoch hatte man sich verpflichtet Arbeitsplätze zu schaffen – kam es zum Kauf des Areals an der Halskestraße. Als technikaffiner Mensch war Reinhold Stahl der erste Mittelständler, der sich eine Laserschneidanlage zulegte, und so erfolgte im Jahr 1990 die Gründung der Firma „Stahl Lasertechnik GmbH“.

Petra Betz führt die Geschäfte

Da das 30-jährige Jubiläum 2020 coronabedingt nicht gefeiert werden konnte, holte die Firma Stahl dies nun am Wochenende nach. Heute führt Stahls Tochter Petra Betz zusammen mit Wilhelm Probst-Wagner das Unternehmen. Sie hieß in den festlich geschmückten Hallen Gäste und Mitarbeiter mit ihren Familien willkommen. Auch Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter und seine Gattin gehörten zu den ersten Gratulanten.

Bei einem Rundgang erläuterten Betz und Probst-Wagner die Kernaufgaben ihres Unternehmens. „Unsere Teile finden Sie in Zügen und Kränen, in Hubschraubern und verschiedenen Fahrzeugen“, erläuterte die Geschäftsführerin. Ebenso fänden sich Kunden in den Bereichen Elektroindustrie und Maschinenbau, hieß es weiter. Waren zu Beginn vor 30 Jahren auf 2500 Quadratmetern Produktionsfläche die Bereiche Biegen, Bohren und Schweißen ausschlaggebend, so sind es heute auf der vierfachen Fläche zusätzlich noch die Abteilungen für Fräsbearbeitung, Strahlen und Lackieren.

Stahl Lasertechnik ist heute bekannt für die Herstellung von Laser- und Kantteilen bis hin zu komplexen Schweißbaugruppen sowie deren mechanische Bearbeitung, Oberflächenbehandlung und Montage.Die Qualität der Stücke ist dabei von entscheidender Bedeutung.„Dafür sind die modernsten Technologien erforderlich, weshalb wir immer wieder neu investieren und auf nachhaltige Entwicklung bauen“, sagte Petra Betz.

Mitarbeiter mit „Herzblut“

Für Betriebsleiter Probst-Wagner ist Technik aber nur die eine Seite. „Wir bauen auf engagierte und bestens geschulte Mitarbeiter, die ihre Aufgaben mit Herzblut erfüllen, und sorgen auch für eine exakt abgestimmte, aber flexible Logistik“.

In ihrer Festansprache dankte Petra Betz ihrem „Vati“ für alles, was er zusammen mit der Familie aufgebaut habe. Dank erging ebenfalls an den damaligen DWK-Geschäftsführer Gert Wölfel, der diese Zeit aktiv mitgestaltet und geprägt habe. „Stahl ist ein Juwel an Firma“, kommentierte Wölfel das Jubiläum und wies darauf hin, wie wichtig neben der Industrie gerade der Mittelstand für die wirtschaftliche Situation im Lande sei. Auch Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter hob die vorbildliche Entwicklung von Stahl Lasertechnik hervor. „Wie die Familie und der Betrieb auch durch wirtschaftlich schwierige Zeiten immer am Ball geblieben ist – davon können sich manche eine Scheibe abschneiden“, sagte Falter und sprach von einem „Spitzenbetrieb“.

Ein technik-affiner Enkel

Während der gesamten Feier war auch immer das Firmenmaskottchen zugegen und zog die Blicke der Gäste auf sich. Bürohund „Leo“ tapste überall mit, geführt von der nächsten Generation in der Familie. Alexander Betz ist 26 Jahre alt und mit dem heimatlichen Betrieb bestens vertraut. „Schon als Kind bin ich mit meinem Opa in den Werkshallen groß geworden, er hat meine Begeisterung für das Technische geweckt“, so Alexander Betz.

Der 83-jährige Opa ist darüber sichtlich stolz – auch über die Qualifikationen seines Enkels. Der ist fertiger Feinwerkmechaniker, studierte Wirtschaftsingenieurswesen und absolvierte soeben den Master in strategischem Management – just einen Tag vor der großen Jubiläumsfeier. „Ich find’ das hier cool, macht mir absolut Spaß“, grinst Alexander Betz und gibt Leo nochmals eine Portion Streicheleinheiten.