Kirche
Eine Pfarrei nimmt Abschied

Die Gläubigen von Herz Jesu in Schwandorf feierten mit ihrem langjährigen Pfarrer Thomas Senft den letzten Gottesdienst.

04.08.2019 | Stand 16.09.2023, 5:34 Uhr
Dietmar Zwick

Pfarrer Thomas Senft (Mitte) feierte mit Monsignore Hans Amann, Ruhestandspfarrer Hans Preißl und Siegfried Wölfel sowie Pfarrer Günther Peinkofer (v. l.) den Abschiedsgottesdienst in Herz Jesu Foto: Dietmar Zwick

„O Schreck, o Schreck, die Sechs ist weg. Doch du wirst schon sehn, auch mit der Sieben wird es schön“, sagten die Kindergartenkinder von Sankt Wolfgang zu Beginn des Abschiedsgottesdienstes von Pfarrer Thomas Senft am Samstagnachmittag in der gut gefüllten Herz-Jesu-Kirche. Denn Senft hatte am 1. August seinen 70. Geburtstag gefeiert, so die Anspielung des Gedichts. Die Kinder dankten ihm für die schöne Zeit.

„Ja, es ist ein Abschiednehmen von der Pfarrgemeinde und von der Kirche“, sagte Pfarrer Senft. Pfarrer Josef Fromm und Andreas Reber waren seine Vorgänger, ehe er von Bischof Manfred Müller 2001 nach Schwandorf berufen wurde. Pfarrer Andreas Schinko werde ab September die Pfarrei in die Zukunft führen, fügte er an.

Bei Priestern sei es anders als bei Fußballern, verriet Dekan Hans Amann. Priester könnten auch im Ruhestand immer wieder ins Spiel eingewechselt werden, sagte Dekan Hans Amann. Denn sie seien ein Leben lang berufen, die frohe Botschaft Jesu Christi zu den Menschen zu tragen. Amann sprach im Namen der Seelsorger des Dekanats Schwandorf Senft seinen Dank aus – für seine Solidarität, Überregionalität und Hilfsbereitschaft auch in den anderen Pfarreien. Dies seien drei Werte, die ihn auszeichneten und die er dem Dekanat stets geschenkt habe, so Amann. Im Anschluss verlas Amann die Dankesworte, die Bischof Dr. Rudolf Voderholzer an Senft richtete.

Am 28. Juni 1975 wurde Senft zum Priester geweiht und begann seinen Dienst als Kaplan in Windisch-Eschenbach und Regenstauf. Zum 1. September 1983 wurde er zum Pfarrkurat für Premberg ernannt, wo er 20 Jahre wirkte. 2001 kam er nach Schwandorf, wo er nun nach 44 Jahren Dienst in der Kirche in den Ruhestand tritt.

In seinem priesterlichen Wirken lagen ihm laut Voderholzer die Menschen der unterschiedlichen Altersgruppen und verschiedensten Lebenslagen am Herzen. Er habe sich als menschlicher Priester und priesterlicher Mensch viel Zeit für die Mitmenschen genommen. Respekt und Anerkennung hätten ihm zudem sein einfacher Lebensstil, seine Bescheidenheit im Auftreten sowie sein menschliches Engagement eingebracht. Seit 10 Jahren gab er der Schwandorfer Tafel eine Herberge, war ebenso lange als Notfallseelsorger tätig und stand unzähligen Menschen in Krisensituationen bei.

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