Schwandorf
Einen Monat nach Grundsteinlegung: Richtfest am neuen Hospiz

21.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:49 Uhr
Der Rohbau der neuen Einrichtung der Johanniter an der Hoher-Bogen-Straße nimmt immer mehr Gestalt an. Auf der einen Gebäudeseite ist bereits das Dach drauf, auf der anderen arbeiten derzeit die Dachdecker auf Hochtouren. −Foto: Fotos: Jan Lange

Erst vor gut einem Monat wurde der Grundstein für das Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf gelegt, am Montag hatten die Johanniter erneut auf die Baustelle an der Hoher-Bogen-Straße eingeladen. Anlass war diesmal das Richtfest.

Und Petrus meinte es am Montagmittag mit den Gästen – darunter Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU) und Richard Tischler (FW), Stellvertreter des Landrates – gut: Die Sonne strahlte über ihnen. Bei der offiziellen Grundsteinlegung hatte es geregnet.

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Seitdem ist der Bau sichtbar vorangeschritten. Auf einer Seite des U-förmigen Gebäudes ist das Dach schon montiert, die Ziegel liegen bereit und werden nach und nach eingedeckt. Auf der anderen Seitewird der Dachstuhl gerade aufgesetzt.Vorige Woche war auf dieser Seite die letzte Decke betoniert worden.

Architekt hofft weiterhin auf gutes Wetter

Architekt Georg Kartini hofft, dass das schöne Wetter noch ein bisschen anhält und kein erneuter Wintereinbruch kommt. Denn in diesem Jahr sollen die Außenarbeiten möglichst komplett abgeschlossen werden, so dass in der kalten Jahreszeit mit dem Innenausbau begonnen werden kann.Die Fertigstellung des Gesamtvorhabensist für den Herbst 2023 anvisiert.

Damit dieser Zeitplan aufgeht, wollten die Johanniter den Betrieb am Montag auch nicht groß aufhalten. Das Richtfest wurde zum einen in einem kleineren Rahmen als die Grundsteinlegung gefeiert und zum anderen vom Dachstuhl nach unten verlegt.

Mit üblichen Traditionen brechen

Das Dach war aus dem Grund nicht mit einer Richtkrone geschmückt und den Richtspruch übernahm statt des Zimmerers der Architekt. „Wir brechen mit den üblichen Traditionen“, meinte Georg Kartini und dankte dann der Baufirma für „die schöne und reibungslose Arbeit“.

Auf das Wohl der künftigen Betreiber und Nutzer wurde bei den Johannitern nicht mit Wein oder Schnaps angestoßen, wie es üblicherweise der Fall ist, sondern mit Bier. Der Architekt warf die Flasche am Ende auch nicht vom Dach nach unten, sondern vor den riesigen Kran, dessen langer Arm über der Baustelle schwebte. Immerhin zersprang die Flasche in Hunderte Glassplitter. Das bedeutet, dass alles gut wird. Nur wenn das Glas – in dem Fall eben die Flasche – heil bleibt, gilt es als schlechtes Omen.

Viele fördern den Hospiz-Bau

Auf das traditionelle Einschlagen des letzten Nagels verzichtete der Architekt ebenfalls. Damit wird aber auch kein schlechtes Vorzeichen verbunden. Stattdessen wurde die Feier nach dem Flaschenwurf sofort in den künftigen Hospizräumen mit einer kleinen Brotzeit fortgesetzt.

Der Bau des Hospizes wird vom Freistaat Bayern und vom Bezirk Oberpfalz mit jeweils 100000 Euro unterstützt, teilen die Johanniter mit. Ebenfalls jeweils 100000 Euro kommen von den beiden Hospizvereinen Amberg und Schwandorf. Die Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung stellt 200000 Euro zur Verfügung. Sie hatte bereits das erste stationäre Hospiz des Johanniter-Regionalverbandes Ostbayern in Pentling großzügig gefördert. Die Bayerische Landesstiftung gibt zum Bau der neuen Einrichtung in Schwandorf 367500 Euro dazu.Die Stadt und der Landkreis Schwandorf sind ebenso wichtige Förderer des Projektes.Darüber hinaus freuen sich die Johanniter über regelmäßige Spenden von Unternehmen und Privatpersonen.

Gesamtkosten belaufen sich auf sechs Millionen Euro

Die Unterstützung durch Spendenist durchaus wichtig, denn die Baukosten belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Ziel der Johanniter ist es, davon 2,75Millionen Euro durch Spendengelder zu finanzieren.

Auch im späteren Betrieb sollen durch Spenden zusätzliche Leistungen wie beispielsweise die individuelle Verköstigung der Hospizgäste oder besondere Therapieangebote finanziert werden.

Das Hospiz in Schwandorf wird nach Pentling das zweite stationäre Hospiz des Johanniter-Regionalverbandes Ostbayern. Es ist dann die insgesamt dritte Einrichtung dieser Art in der Oberpfalz.