Corona-Maßnahmen
Elternbeiräte gründen Lobby für Kinder

Zwei Ärzte aus dem Kreis Schwandorf ergreifen Initiative: Sie setzen sich gegen die Inzidenzregel für Präsenzunterricht ein.

10.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:00 Uhr
Um den Kindern eine Lobby zu geben, haben sich über 50 Elternbeiräte von Kindergärten und Schulen und Eltern aus Ostbayern zusammengeschlossen, um die Interessen der Kinder zu vertreten. −Foto: Britta Pedersen/dpa

Kinder haben keine Lobby und Bildung ist nicht systemrelevant. Zu diesem Schluss komme man, wenn man rückblickend die Coronapolitik des letzten Jahres betrachte. Vor diesem Hintergrund melden sich Kinderärztin Dr. Regina Schwindler und Hausarzt Dr. Alexander Ried, Elternbeiräte in Kindergarten und Grundschule Oberviechtach, als Sprecher der Initiative „Lobby für Kinder zu Wort“ in einer Pressemitteilung zu Wort.

Während Baumärkte undFriseurewieder öffnen dürfen, seien Kinder weiterhin zu Hause. Besonders schlimm treffe es die Kinder der ostbayerischen Grenzregion. Aufgrund der starren Inzidenzregel hätten die Kinder auf absehbare Zeit keine Perspektive, ihrem normalen Alltag mit Schule und Kindergarten nachgehen zu können. Schule heißt Lernen und Bildung, aber auch sozialer Austausch. Beides ist wichtig, betonen die beiden Sprecher.

Eltern aus Ostbayern schließen sich zusammen

Um den Kindern eine Lobby zu geben, haben sich über 50 Elternbeiräte von Kindergärten und Schulen und Eltern aus Ostbayern zusammengeschlossen, um die Interessen der Kinder zu vertreten. Sie fordern, einen inzidenzunabhängigen dauerhaften Präsenzunterricht sowie Kindergartenbesuch sicherzustellen. Es war ein Jahr Zeit, Sicherheitskonzepte hierfür zu gestalten. Jetzt gelte es, schnell und im Sinne der Kinder zu handeln.

Die Initiative fordert innovative Strategien zur Öffnung von Schulen und Kindergärten unter Wahrung der Sicherheit für die Gesundheit! Es gebe so vieles, was das Risiko einer Ansteckung reduziere - Masken, Abstand, Raumluftfilter, Lüften und die Möglichkeit der Pool- oder Schnelltests. Das alles müsse man jetzt endlich nutzen.

Eltern, aber auch Ärzte, sehen zunehmend die psychischen Probleme, unter denen die Kinder leiden. Die Schäden an der „Generation Corona“ übersteigen den Nutzen.

Kinder sollen gleichbehandelt werden

Noch im Dezember hieß es: „Kinder werden bei der Öffnung die Ersten sein!“ Die Eltern in Ostbayern befürchten, dass ihre Kinder die Letzten sein werden. Während andere Kinder wieder zur Schule gehen, müssen Kinder einige Kilometer hinter der Landkreisgrenze zu Hause sitzen. Die Lobby für Kinder fordert deshalb: „Behandelt unsere Kinder gleich!“

Wer sich der Initiative anschließen möchte, kann unter der E-Mail-Adresselobbyfuerkinder@gmx.deKontakt mit den Verantwortlichen aufnehmen.