Ökologie
Empfehlungen für naturschonendes Heizen

Der Bund Naturschutz gibt sechs Tipps und erklärt, wie man Heizkosten sparen und damit die Umwelt schützen kann.

18.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:50 Uhr
Das Thermostat nicht ganz aufdrehen, gehört zu den Tipps des BN für umweltschonendes Heizen. −Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Richtig Heizen im Winter: Der Bund Naturschutz gibt in einer Pressemitteilung sechs Tipps dazu und erklärt, wie man Heizkosten sparen und damit die Umwelt schützen kann. Dabei zählt jedes Grad, richtiges Lüften, Rollläden nachts herunter lassen und die Dämmung verbessern. Die Energiepreise in Deutschland sind in den letzten Monaten auf Rekordwerte gestiegen. Bei einer 100-Quadratmeter-Wohnung liegen die Gaskosten derzeit bei ungefähr 110 Euro pro Monat. Zudem schadet die Verbrennung von Gas und Öl dem Klima. Dabei kann man mit einigen wenigen Maßnahmen die Heizkosten erheblich verringern und damit zugleich das Klima schützen.

Die Kreisgruppe Schwandorf des Bund Naturschutz in Bayern gibt sechs Tipps für effektives Heizen: Jedes Grad zählt. Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart rund sechs Prozent Energie! Deshalb sollte man genau überlegen, wie warm ein Raum tatsächlich sein muss. In der Küche reichen oft schon 18 oder 19 Grad, da Herd und Kühlschrank mitheizen. Im Schlafzimmer genügen sogar schon 17 Grad, um eine geruhsame Nacht zu haben. Die Ersparnis ist enorm. Wer in einer 100-Quadratmeter-Wohnung die Temperatur nur um ein Grad senkt, spart knapp sieben Euro Gaskosten im Monat, wird die Heizung noch weiter heruntergedreht erhöht sich die Ersparnis entsprechend.

Höchststufe vermeiden

Das Thermostatventil nicht voll aufdrehen, ist der nächste Tipp. Egal, ob der Heizkörper auf fünf oder drei gestellt wird, der Raum heizt gleich schnell auf, nur auf fünf wird viel mehr Energie verbraucht. Die Stufen des Thermostatventils stehen nur für die Höchsttemperatur, die erreicht werden soll. Auf Stufe drei heizt man beispielsweise auf angenehme 20 bis 21 Grad. Stufen an der Heizung beziehungsweise auf dem Thermostatventil: Sternchen: zirka fünf Grad, Frostschutz; Stufe eins: zirka zwölf Grad; Stufe zwei: zirka 16 Grad; Stufe drei: zirka 20 Grad; Stufe vier: zirka 24 Grad; Stufe fünf: zirka 28 Grad.

Nachts Rollläden schließen, ist ebenfalls wichtig. Richtig heizen im Winter heißt vor allem, möglichst wenig Wärme entweichen zu lassen. Um den Wärmeverlust über die Fenster zu verringern, sollten bei Einbruch der Dunkelheit die Rollläden heruntergelassen und Vorhänge oder Jalousien geschlossen werden. Nachts und wenn niemand in der Wohnung heißt es des Weiteren: Heizung runter! In der Nacht sollte die Raumtemperatur im Wohnzimmer um etwa fünf Grad reduziert werden. Steht sie tagsüber auf dreieinhalb sollte sie also auf zwei runtergedreht werden. Bei modernen Fußbodenheizungen mit elektronischer Steuerung sollte man entsprechende Einstellungen vornehmen.

Nicht auskühlen lassen

Die Heizung sollte aber nicht komplett runtergefahren werden, auch nicht, wenn die Wohnung für einige Tage nicht bewohnt ist. Die Wohnung und auch das Mobiliar kühlen zu sehr aus und es dauert umso länger, wieder eine wohnliche Temperatur in den Raum zu bekommen. Das kostet jede Menge Energie. Neben dem richtigen Heizen ist auch das richtige Lüften enorm wichtig, um Energie zu sparen. Ziel ist ein effizienter Luftaustausch in möglichst kurzer Zeit. Das geht am besten, indem man morgens und abends für ein paar Minuten die Fenster weit öffnet und am besten querlüftet. Bei Kippfenstern dauert der Luftaustausch sehr lange, die Wohnung kühlt aber trotzdem aus, vor allem das Mauerwerk um das Fenster herum, was wiederum bewirkt, dass sich der Raum nach dem Lüften langsamer wieder aufheizt. Wichtig beim Stoßlüften: Vorher das Thermostatventil herunterdrehen!

Dämmung verbessern, ist ebenfalls wichtig. Am wenigsten Energie fürs Heizen braucht man, wenn das Haus keine Energie verliert. Je besser die Dämmung und je energiesparender die Fenster sind, desto mehr sinkt der Energieverbrauch fürs Heizen. Der Vermieter kann hier eventuell verbessern und auch der Hausbesitzer kann seine Möglichkeiten nutzen. Der Staat bietet dafür attraktive Förderungen.