Hospiz
Eselwanderung fand großen Anklang

Mitarbeiter der Caritas haben trauernden Kindern dieses besondere Erlebnis ermöglicht. Außerdem wurde ein Scheck übergeben.

04.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:39 Uhr
Hospiz-und Palliativbeauftragte Anita Kerscher (3. v. l.) und MAV-Vorsitzende Bettina Holl (4. v. l) übergaben den Spendenscheck an die Hospizinitiative der Caritas. −Foto: Hans-Christian Wagner

Sie heißen Sternchen, Luna und Emma und sind zusammen mit Heike und Roland Amato vom Eselhof Bodenstein an den alten Bahnhof Lind nahe Oberviechtach gekommen. Von hier aus starteten sie kürzlich zusammen mit fünf Kinder aus dem Raum Oberviechtach, die jeweils einen Elternteil verloren haben, zu einer Wanderung. Laut Pressemitteilung wurde dieser besondere Ausflug über eine sogenannte Rest-Cent-Aktion finanziert: Mitarbeiter der Caritas in Regensburg hatten auf einen Teil ihres Gehalts, die Cent „hinter dem Komma“, verzichtet und so das Erlebnis ermöglicht. Zusammen mit Anita Kerscher, Referentin für Hospizarbeit, war Bettina Holl, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, von Regensburg nach Oberviechtach gekommen, um den Scheck über 550 Euro symbolisch zu überreichen. Koordiniert wurde der Ausflug von Manuela Singer-Bartos und Sonja Dirscherl, beide von der Hospizinitiative der Caritas für den Landkreis Schwandorf, die zusammen mit der ehrenamtlichen Kindertrauerbegleiterin Anna Probst und Hospizbegleiterin Nathalie Fugmann eingeladen hatten.

Wolfgang Reiner, Vorstandsvorsitzender der Caritas Schwandorf als Träger der Hospizinitiative, ließ es sich nicht nehmen, zum Start zu kommen. Die Hospizinitiative bot die Trauer-Eselwanderung für Kinder an, die einen nahestehenden Menschen verloren haben. „Wir möchten ihnen mithilfe unserer Kindertrauerbegleiterinnen und den Eseln Halt geben und Mut machen“, schrieb das Team in der Einladung. „Der Trauerprozess ist lang und vor allem sehr individuell, jeder empfindet seine Situation und Trauer anders. Vielleicht mögen die Kinder darüber reden oder einfach nur mit den Eseln im Gleichschritt laufen und das warme Fell spüren?“ Die Kinder (und Esel) legten gleich ein flottes Tempo vor, dabei konnten sie abwechselnd führen, streicheln oder sich bei einer Pause an die Esel anlehnen. Im mitgezogenen Bollerwagen waren Getränke und Brezen. So konnte man sich erholen und es entstand bald eine vertraute, kurze, sorgenfreie Atmosphäre, in der auch Gespräche entstanden.