Gemeinderat Steinberg am See
Fischhof Mulzer in Oberweiherhaus will einen Laden anbauen

16.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:48 Uhr
An die bereits bestehende Schlacht- und Verarbeitungshalle des Fischhofes Mulzer in Oberweiherhaus wird ein Verkaufsladen bzw. eine Regionaltheke angebaut. −Foto: Johann Ippisch

Bisher ist von der geplanten Gastronomie von Marco Mulzer in Oberweiherhaus lediglich die Schlacht- und Verarbeitungshalle für die Fische realisiert worden.

Zu Beginn der öffentlichen Gemeinderatsitzung im Rathaus-Sitzungssaal legten Bürgermeister Harald Bemmerl und seine Gremiumsmitglieder eine Gedenkminute für den verstorbenen ehemaligen 2. Bürgermeister Horst Kaindl ein. Im ersten Tagesordnungspunkt ging es dann um eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans „Teichwirtschaft und Gastronomie Oberweiherhaus“.

Bereits im September 2018 wurde dieser vorhabenbezogene Bebauungsplan dem Steinberger Gemeinderat von Architekt Johannes Steidl vom gleichnamigen Architekturbüro aus Neunburg vorm Wald präsentiert. Der zwischenzeitlich rechtswirksame Bebauungsplan sah im südlichen Bereich des Areals in Oberweiherhaus einen Verkaufsladen bzw. eine Regionaltheke vor.

Bisher ist von der geplanten Gastronomie „Fischhof Mulzer“, die von Marco Mulzer in Oberweiherhaus betrieben wird, lediglich die Schlacht- und Verarbeitungshalle für die Fische realisiert worden, die sich gemäß Bebauungsplan im mittleren Bereich des Areals befindet.

Die Gastronomie, in dem künftig die Fischprodukte umgesetzt werden sollen, wird auf dem Acker gegenüber des bestehenden Anwesens in Oberweiherhaus, errichtet werden. Marco Mulzer möchte aber vorerst das bereits bestehende Gebäude um einen Verkaufsladen bzw. eine Regionaltheke anbauen und erweitern.

Bürgermeister Harald Bemmerl betonte, dass bei einem Vorhaben bezogenen B-Plan die Bauvorhaben gemäß B-Plan vorzunehmen sind und deshalb eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes notwendig werde. Das Gremium stimmte dem Antrag einstimmig zu.

Einnahmen auf Parkplätzen

Abgelehnt wurde dagegen eine Bauvoranfrage auf Errichtung eines Nebengebäudes im Akazienweg, nachdem sich dieses Gebäude außerhalb der überbaubaren Fläche befinden würde. Im weiteren Verlauf wurden dem Gremium die Jahresabschlüsse für den BgA (Betrieb gewerblicher Art) Parkplätze der Gemeinde Steinberg am See sowie für den BgA Wasserwerk/PV-Anlage der Gemeinde Steinberg am See erläutert.

Somit weist der Jahresabschluss BgA Parkplätze der Gemeinde Steinberg am See einen Jahresgewinn von 34503,91 Euro aus. Nach dem Körperschaftssteuergesetz sind diese noch mit 15 Prozent zu versteuern. Einen Verlust von 6042,20 Euro dagegen weist der Jahresabschluss 2020 für den BgA Wasserwerk/PV-Anlage der Gemeinde aus.

Bei der öffentlichen Sitzung am 10. Mai 2022 reichte der Fraktionssprecher der SPD Klemens Hecht einen Antrag auf Ausweitung der Flächen für alternative Energien in Steinberg ein (wir berichteten). Insbesondere geht es der SPD-Fraktion darum, welche Gebäude die richtige Ausrichtung haben, ob der erzeugte Strom für diese Gebäude genutzt, wie viel Strom erzeugt und wofür der erzeugte Strom verwendet werden könnte.

Bemmerl berichtete, dass derzeit vom Landkreis Schwandorf in Verbindung mit dem Energieinstitut IFE an der OTH Amberg unter der Leitung von Prof. Brautsch ein Solarpotentialkataster, in dem alle Dachflächen auf eine mögliche PV-Nutzung hinsichtlich Ausrichtung und möglicher Leistungskapazität untersucht werden, erstellt würde. Hierzu fand in der Zwischenzeit eine Drohnenbefliegung mit Genehmigung des Landkreises statt.

Rückschluss auf Rentabilität

Dieses Ergebnis, das anscheinend in den nächsten Wochen dem Landkreis im ersten Entwurf präsentiert wird, möchte man nun abwarten und dann weitere Entscheidungen treffen. „Wird dieses Solarpotentialkataster für alle beteiligten Kommunen öffentlich einsehbar, können daraus dann erste Schlüsse auf eine Rentabilität einer PV-Anlage auf öffentlichen Gebäuden der Gemeinde Steinberg am See gezogen werden“, so Bürgermeister Harald Bemmerl.

Er sprach in diesem Zusammenhang auch das Energiesparen an. Das Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Wackersdorf-Steinberg am See sollte prüfen, inwieweit eine Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LEDs Energieeinsparungen bringt. Auch die Windenergie soll bei der Gemeinde Steinberg am See auf den Prüfstand gestellt werden.