Gewerkschaft
Forderungen in zehn Minuten gepackt

DGB-Mai-Kundgebung fand in diesem Jahr an drei Stationen im Städtedreieck statt.

04.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:07 Uhr
Auftakt der Mai-Kundgebung war in Maxhütte-Haidhof. −Foto: Arthur Fischer

Zum zweiten Mal zwang der Corona-Virus die Gewerkschaften zur Absage der Mai-Kundgebung in der traditionellen Form. Keine Blasmusik, keine Bratwurstsemmel, kein Ratsch. Aber wieder nur vorm Computer zu sitzen zur digitalen Maikundgebung wie 2020, war dem DGB-Ortskartell doch zu wenig, heißt es in einer Pressemitteilung des Ortskartells. Es organisierte eine 1.-Mai-Rundfahrt durch das Städtedreieck, mit je viertelstündlichen Kleinkundgebungen vor den jeweiligen Rathäusern.

Zum Start vor dem Rathaus in Maxhütte-Haidhof wies Markus Schmidt, Ortsvorsitzender des DGB im Städtedreieck, darauf hin, dass Solidarität in Zeiten der Pandemie eben auch Abstand halten bedeute. Plakate und Transparente trugen die Botschaft der Gewerkschaften zu den vorbeifahrenden Rad- und Autofahrern. Der Regionsvorsitzende des DGB Oberpfalz, Christian Dietl, nahm die drastische Verkürzung seiner Redezeit mit Humor. „Ich kann’s auch in zehn Minuten“ meinte er zur Darstellung der gewerkschaftlichen Kernforderungen“. So müsse dem Klatschen für die Beschäftigten im Gesundheitswesen und Einzelhandel auch die Unterstützung für ihre Tarifverhandlungen folgen. Dietl forderte von der Politik auch bessere Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Betriebsräte. Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, dass Betriebe mit Beschäftigtenvertretungen besser durch die Krise gekommen sind, die Beschäftigten besser vor dem Virus geschützt wurden und die coronabedingten Lohneinbußen geringer waren.

Für die Region wünschte der DGB-Vertreter einen deutlich besser aufgestellten Pendler-Verkehr. Regensburg ersticke im Verkehr, habe aber nicht den Platz, um großzügig Straßen und Brücken zu bauen. Er hoffe auf eine zügige Einführung der S-Bahn-ähnlichen Verbindung von Schwandorf nach Regensburg, deren zusätzlichen Haltepunkte mit ihren Park-and-Ride-Parkflächen es Pendlern erlauben, mit kostengünstiger Sammelbeförderung staufrei nach Regensburg zu kommen. Der RVV habe bereits Konzepte ausgearbeitet, die Pendler dann zügig zu den Arbeitsstätten zu bringen. Der Fahrplan müsse es auch Schichtarbeitern ermöglichen, um 5 Uhr die Arbeit aufzunehmen oder um 23 Uhr zu beenden. Dietl hoffe, dass 2022 die Maikundgebung wieder mit einer gemeinsamen Brotzeit enden könne.