Appell
Geflügelpest ist auf dem Vormarsch

Proben von gesund geschossenem Wassergeflügel legen nahe, dass die Infektion bei den heimischen Wildvögeln vorhanden ist.

22.11.2021 | Stand 22.11.2021, 14:33 Uhr
Geflügelhalter aufgepasst: Seit Oktober tritt die Geflügelpest wieder in großem Ausmaß auf. −Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Seit Ende Oktober tritt die Geflügelpest wieder in großem Ausmaß in Deutschland auf, vor allem in der Nordhälfte Deutschlands. In Bayern ist die Geflügelpest in diesem Winter bei Hausgeflügel noch nicht aufgetreten. Derzeit werden aus jedem Landkreis Monitoringproben von gesund geschossenem Wassergeflügel untersucht. Die bisher vorliegenden Daten legen nahe, dass die Geflügelpest bei den heimischen Wildvögeln vorhanden ist. Nachweise gibt es in den Landkreisen Erlangen-Höchstadt, Nürnberger Land, Erding, Cham und Schwandorf.

Wildvögel, speziell Wasservögel, zeigen meist keine Krankheitserscheinungen, können aber trotzdem große Mengen an Viren ausscheiden. Umso gravierender sind die Auswirkungen beim Hausgeflügel, vor allem bei Hühnern und Puten. Bei einer Infektion erkranken und verenden viele Tiere binnen Tagen unter erheblichen Leiden, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt Schwandorf. Bei der Geflügelpest handelt es sich um eine hochansteckende Virusinfektion, gegen die es keine wirksame Behandlung gibt. Bei der herrschenden Lage ist es von herausragender Bedeutung, ein Überspringen des Virus auf die Hausgeflügelbestände zu verhindern! Entsprechende Maßnahmen liegen in der Verantwortung jedes Geflügelhalters. Hausgeflügel sollte weder direkt noch indirekt Kontakt zu Wildvögeln haben, vor allem zu Wasservögeln. Wildvögeln sollte jeglicher Zugang zum Aufenthaltsbereich des Hausgeflügels verwehrt werden. Geflügel sollte nur im Stall gefüttert werden. Getränkt werden sollte nur mit Leitungswasser, nicht mit Regenwasser oder sonstigem Oberflächenwasser. Es sollte strikt zwischen Straßen- und Stallkleidung getrennt werden. Haustiere und betriebsfremde Personen sollten den Aufenthaltsbereich des Geflügels nicht betreten. Futter, Einstreu und sonstiges in der Geflügelhaltung verwendete Material ist so aufzubewahren, dass es für Wildvögel unzugänglich ist. Schadnager wie Mäuse und Ratten sollten konsequent bekämpft werden. Bei Apathie, Fressunlust, Durchfall, Atemnot und ähnlichen Erscheinungen ist ein Tierarzt zu verständigen.