Umweltschutz am Golfplatz
Golfclub Oberpfälzer Wald erhielt zum dritten Mal Gold

13.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:45 Uhr
Roland Thäder
Club-Präsident Horst Jäger (Mitte) freut sich über das dritte „Gold“ von „Golf und Natur“. −Foto: Thäder

Zum dritten Mal mit Gold ausgezeichnet wurde der Golf- und Landclub Oberpfälzer Wald in Kemnath bei Neunburg. Dabei ging es für dessen rund 530 Mitglieder dieses Mal nicht um sportliche Erfolge im Pitchen und Putten, um Birdies oder und unter Par spielen. Stattdessen stand der Umweltschutz im Mittelpunkt.

Schließlich verfügt der Golf- und Landclub über 70 Hektar Fläche. „Zehn Hektar sind Wald, 15 Hektar sind Spielfläche. Der Rest ist Natur“, sagte Club-Präsident Horst Jäger. Und diese Natur will gepflegt werden. Die Insekten, Vögel und andere Tiere, die dort leben, sollen geschützt werden und sich im Sinne der Artenvielfalt entwickeln können, sagte Jäger über die Motivation der Golfer, sich für den Umweltschutz zu engagieren.

Er fügte hinzu: „Das Areal soll kein Park sein, sondern ein Kleinod in der Oberpfälzer Hügellandschaft.“ Der Club hat zum Beispiel auch Blühwiesen angelegt und alte Apfelsorten gepflanzt. Gunther Hardt, Auditor bei „Golf und Natur“, war nach Ödengrub auf den Platz gekommen, um das Gold-Zertifikat an Club-Präsidenten Jäger und seine Mitstreiter zu überreichen. Es hat eine Gültigkeit von zwei Jahren und muss danach erneuert werden.

Bei dem Zertifikat handelt es sich um ein Qualitätsmanagement-Programm, das vom Deutschen Golfverband (DGV) getragen wird. „Der Golf- und Landclub gehört zu den ersten zehn Anlagen in Bayern, die das geschafft haben“, würdigte Hardt die Anstrengungen der Kemnather Golfer. Da „Golf und Natur“ dem Blühpakt Bayern angehört, unterstützt auch der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber diese Umweltschutzaktion des DGV.

Das Qualitätsmanagement stellt eine praxisnahe Anleitung für die umweltgerechte und wirtschaftliche Zukunft der Golfanlagen sowie für die Verbesserung der Spielbedingungen dar. Golf und Natur wurde in Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) entwickelt. Das Programm hat folgende Umweltschwerpunkte: Natur und Landschaft, Pflege und Spielbetrieb, Arbeitssicherheit und Umweltmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Infrastruktur.

„Wir betrachten Golfanlagen als Unternehmen. Das Zertifikat soll unsere umweltgerechte Arbeit dokumentieren“, lautete Auditor Hardts Standpunkt. Diese Arbeit soll auch in die Naturschutzstrategie des Landkreises Schwandorf eingebettet werden.

Dass dieses Ansinnen aufgeht, bestätigte den Golfern auch Wolfgang Grosser, seit 30 Jahren Kreisgartenfachberater am Landratsamt Schwandorf. Grosser, der in direkter Nachbarschaft der Golfer wohnt und das Geschehen über die Jahre tagtäglich mitverfolgen kann, sagte: „Ihr macht das klasse. Es ist erstaunlich, wie viel Ambition dahinter steckt.“