Besonderer Geburtstag
Große Feier im Neunburger Marienheim: Maria Waltraud Stumpfi ist nun 100 Jahre alt

23.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:57 Uhr
Sie ließen die Jubilarin (Mitte) hochleben: Die Söhne Fritz und Karl, Bruder Otto, Bürgermeister Martin Birner, Spitalbeauftragte Marianne Deml und Enkelin Marie mit Urenkelin Elsa (v. r.). −Foto: Weininger

Dreistellige Geburtstage sind auch in Altenpflegeheimen keine alltäglichen Ereignisse. Im Neunburger Marienheim war es am Samstag wieder einmal soweit. Maria Waltraud Stumpfi feierte dort ihr 100. Wiegenfest.

Der große Gemeinschaftsraum war ein prächtig dekorierter Festsaal und alles bestens vorbereitet, um den 100. Geburtstag einer Heimbewohnerin im würdigen Rahmen zu feiern: Maria Waltraud Stumpfi ist jetzt im „Club der Hundertjährigen", wie die Familie in einem Pressebericht mitteilt.

Die Jubilarin wurde am 21. Januar 1923 in Deschenitz, Bezirk Klattau, geboren . Sie ist das dritte von insgesamt sieben Kindern der Familie Franz und Maria Pawlik. Der Postbeamte wurde zwei Jahre danach dienstlich nach Winterberg im südlichen Böhmerwald versetzt. Maria Waltraud verbrachte in dieser Kleinstadt ihre Schul- und Jugendzeit. Nach dem Anschluss des Sudetenlandes wurde sie „Reichsdeutsche" und begann ihre berufliche Laufbahn als Angestellte in der Arbeitsverwaltung. Sie arbeitete zunächst in der Heimatstadt und wurde kurz nach Kriegsbeginn an das Arbeitsamt Passau versetzt. Ihre Familie erlebte 1946 das harte Schicksal der Heimatvertreibung und wurde im Landkreis Passau ansässig.

Von Österreich in die Oberpfalz

1951 heiratete die Jubilarin den Verlagslektor Friedrich C. Stumpfi, zog nach Schärding am Inn und wurde österreichische Staatsbürgerin. Dort brachte sie die beiden Söhne Karl und Friedrich Wilhelm auf die Welt. Nach dem Tod des Ehegatten übersiedelte sie im Alter von 71 Jahren zu ihrem älteren Sohn in die Oberpfalz und wohnte bis zum 95. Lebensjahr in der eigenen Wohnung in der Bürgermeister-Ettl-Straße.

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Seit Herbst 2018 ist Maria Waltraud Stumpfi Bewohnerin des Marienheims. Ihr Zimmer im Wohnbereich drei gleicht einer kleinen Galerie, denn die mit künstlerischem Talent gesegnete Seniorin ist mit einer Auswahl ihrer Anfang der 50er-Jahre entstandenen Ölgemälde umgeben. Zum 100. Geburtstag reisten auch der seit Jahrzehnten in Stockholm/Schweden lebende Sohn Fritz mit Familie an. Aus München kam Enkelin Marie mit Familie und besondere Freude bereitete der Jubilarin die erst vor fünf Wochen geborene Urenkelin Elsa.

Blumen und prall gefüllter Geschenkkorb

Das Marienheim vertraten bei der Feier Bürgermeister Martin Birner (CSU), Spitalbeauftragte Marianne Deml und Pflegedienstleiterin Christine Weininger. Sie gratulierten der ältesten Heimbewohnerin mit herzlichen Worten und überreichten Blumen sowie einen prall gefüllten Geschenkkorb. Das Pflegepersonal überraschte sie mit einem originellen Gedichtvortrag. „Wir wissen, dass unsere Mutter, Oma und Uroma hier menschlich und medizinisch bestens aufgehoben ist", bedankte sich Karl Stumpfi im Namen der Jubilarin und aller Angehörigen.