Tourismus Grundstein für Fischerlebnispark gelegt
Bis zu den Sommerferien soll die Attraktion am Eixendorfer See in Neunburg fertig sein. Kinder kommen dort auf ihre Kosten.

Neunburg. Was für den Steinberger See die Holzkugel ist, soll für den Eixendorfer See der „Fischerlebnispark“ werden: ein Publikumsmagnet für Gäste, die sich spielerisch auf die „Fischregion“ einlassen wollen. Nach jahrelanger Vorbereitung und der Vergabe des Auftrags durch den Neunburger Stadtrat legt die inMotion Park GmbH um Kim Kappenberger und Tom Zeller nun in Gütenland los. Dazu fand auf dem Standort beim Panoramahotel Gütenland ein Spatenstich unter den besonderen Maßgaben der Corona-Pandemie statt. Das Landratsamt erteilte dazu extra eine Genehmigung unter besonderen Auflagen.

Mit „inMotion“ aus Lappersdorf hatte die Stadt Neunburg schon einmal dasselbe Planungsbüro beauftragt, um das Konzept zu erstellen. Am Mittwoch legten Landrat Thomas Ebeling, Bürgermeister Martin Birner und die Projekt-Partner nun den Grundstein für das Projekt. Das Konzept hat im Vorfeld auch die Fischereiliche Lokale Aktionsgruppe (FLAG) Karpfenland Mittlere Oberpfalz überzeugt.
Pädagogik und Erlebnis
Die Kosten für den Fischerlebnispark belaufen sich auf 313 000 Euro, wobei etwa 184 000 Euro an Fördermitteln aus dem „Europäischen Meeres- und Fischereifonds“ (EMFF) kommen. Rund 129 000 Euro trägt die Stadt Neunburg. Der Start des Projekts war ursprünglich für vergangenen Herbst angedacht gewesen.
Konkret realisiert werden soll der Park in der Nähe eines der Projektpartner, dem Panoramahotel Greiner in Gütenland. Dort wäre dann auch die benötigte Infrastruktur mit Gastronomie vor Ort. „Ich konnte es selbst fast nicht glauben, als ich im Juni 2019 den Förderbescheid in den Händen hielt. Gemeinsam haben sich Stadtmarketing und Regionalmanagement Schwandorf seit mehreren Jahren um die Umsetzung des Projektes bemüht“, so Bürgermeister Martin Birner.
Der Fischerlebnispark ist als generationenübergreifender Themenspielplatz konzipiert. Eine naturnahe Bauweise soll einen direkten Bezug zur Region und Natur mit der Seenlandschaft, Wald und Fischteichen herstellen. Er soll den Besuchern – vor allem Familien und Schülern – mehr über Umweltveränderungen und deren Auswirkungen auf die Fischerei, auf Gewässer und Fische erläutern. Der Park soll einen großen Beitrag zur Stärkung und Nutzung des Umweltvermögens leisten.

Hauptattraktion wird ein begehbar „Fisch“. Er bietet mit seiner Aussichtslucke auf etwa sieben Meter Höhe einen Ausblick auf den Eixendorfer See und den umliegenden Oberpfälzer Wald. Eine Rutsche in der Schwanzflosse samt Schaukeln und Kletternetzen versprechen Spaß für Groß und Klein, denn auch Erwachsene können den Fisch erklettern.
An den Fisch schließt sich ein Fischerdorf, bestehend aus zwei Holzhütten samt Verbindungsnetztunnel, an. Im Fischerdorf, das zugleich als „Mini-Museum“ gedacht ist, dreht sich alles rund um die regionale Fischerei. Ausgestellte Fischereigeräte und Info-Tafeln sollen Gäste des Parks über die Fischerei informieren und das Thema anschaulich vermitteln. In einem angegliederten Wackel-Fischerboot können die Besucher selbst das Fischen ausprobieren.
Das Erlebnispark-Konzept
-
Hauptteil:
ein vielseitiges Spielgerät in Form eines begehbaren Fisches
-
Fischerdorf:
zwei kleine Holzhütten als „Mini-Museum“ für Angel- und Fischereiutensilien
-
Erholungsareal:
Liegen und Sitzgelegenheiten mit Blick auf den See
-
Kletterbereiche:
Zickzack-Balken, Wackelaufstieg, Sandbaustelle
-
Spielareale:
Möglichkeiten für Rollen- und Gruppenspiele
-
Lehrpfad:
Infotafeln rund um die heimische Aquakultur und praktische Beispiele
Im Erholungsareal mit Holzliegen und Hollywoodschaukel können die Eltern Pause machen, während sich ihre Kinder austoben. Abgerundet wird das Angebot des Parks durch einen Sandkasten mit Sandbaustelle, einem Fisch „Wipptier“ und verschiedenen Info-Tafeln rund um heimische Aquakultur, Lebensweise bzw. Funktion von Fischen im See und Gesamtkreislauf und Umweltschutz.
An den Fischerlebnispark gliedert sich nahtlos ein Lehrpfad an, der ebenso die Themen des Parks wie heimische Fischarten und regionale Fischerei aufgreift. Es gibt sieben Stationen mit Info-Tafeln und Spielgeräten, wie Zickzack-Balken und Wackelaufstieg. Der Lehrpfad wird von der Familie Greiner des Panorama-Hotels am See umgesetzt und in Eigenregie finanziert. Beide Bereiche – Park und Lehrpfad greifen jedoch in einander und bauen thematisch aufeinander auf.
Alle profitieren vom Park
„Attraktive Freizeitangebote sind wichtig für eine Kommune, besonders dann, wenn viele Familien am Ort sind“, so Bürgermeister Martin Birner. Die ganze Stadt profitiere von solchen Projekten. Außerdem sei der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Neunburg, sagt Ulrike Meixner vom Stadtmarketing. „Damit sich unsere Gäste am Ort wohlfühlen und gerne wieder kommen, sind vielfältige Freizeitattraktionen essenziell.“ Der Zugang zum Fischerlebnispark ist für alle Besucher kostenfrei.
Für die Zukunft gibt es bereits Pläne, um das Thema „Fisch“ noch weiter zu beleben, beispielsweise durch Angebote für Schulen, Themenführungen, ein Fischerfest für Kinder und vieles mehr.
Bürgermeister Martin Birner, Landrat Thomas Ebeling, der Geschäftsführer der inMotion Park GmbH, Kim Kappenberger, Hotelier Markus Greiner, LAG-Managerin Stephanie Wischer und Robert Bäumler griffen zum Spaten. Voraussichtlich zu den großen Ferien soll Eröffnung gefeiert werden.
Wie gut kennen Sie sich mit Karpfen aus? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Quiz:
Mehr Nachrichten aus Neunburg finden Sie hier.
Weitere Artikel aus diesem Ressort finden Sie unter Schwandorf.