Aktion
Häuschen für Meise und Fledermaus

Neunburger Jäger bringen die gesponserten 120 „Wohnungen“ an und pflegen sie.

12.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:38 Uhr
Helga Probst
Die Lehrlinge Revierjäger Peter Schneebichler und Louis Ehrhardt, Jürgen Donhauser, Franz Sedlmeier und Paul Stelmach (v.l.) beim Anbringen eines Fledermausnistkastens beim Rückhof −Foto: Helga Probst

Die Jägerschaft der Kreisgruppe Neunburg im Bayerischen Jagdverband hat sich schon mehrfach für Fledermaus & Co engagiert. Jetzt stehen für die Nachttiere und viele Feldvögel zahlreiche neue Wohnungen bereit. Der Naturparkverein Oberpfälzer Wald hat wieder 20 Fledermauskästen gesponsert. 100 Häuschen für Blau-, Kohlmeisen und Rotkehlchen sowie weitere Fledermauskästen stellte die private Artenschutzinitiative der Familie Donhauser/Forst Eibenstein bereit. Ein Teil wurde beim Rückhof angebracht.

Das ist nicht die erste Maßnahme der Neunburger Jäger für den Artenschutz. 2017 wurde ein ungenutztes Stromverteilerhäuschen bei Penting in ein Fledermauswohnhaus umfunktioniert. Hier finden interessierte Besucher Beispiele und Erklärungen zu der geschützten Tierart. „Jäger betreiben aktiven Natur- und Artenschutz, auch wenn das manche Gruppierungen nicht wahrhaben wollen“, so Franz Sedlmeier, erster Vorsitzender der Kreisgruppe Neunburg. Die Weidmänner beobachten, zählen, vergleichen mit ihren Erfahrungen und erhalten so letztendlich ein Gesamtbild, auf das sie ihre Aktivitäten aufbauen, beschrieb Sedlmeier die Hege in Wald und Flur. Jagd sei mehr als nur das Erlegen von Rehen und Wildschweinen. „Wir Jäger sehen die Natur ganzheitlich als Lebensraum für alle Tier- und Pflanzenarten“, erklärte der Jäger.

„Es ist heute wichtig, die Ressourcen und Möglichkeiten der Natur zusammenzuführen“, bestätigte auch Jürgen Donhauser, Mitglied der Jagdkreisgruppe und Vertreter von WCFE (Wildlife Conservation Forst Eibenstein). Viele Feldvögel ernährten sich bei der Aufzucht ihrer Jungvögel auch von Raupen des Eichenprozessionsspinners. Kein Gift sei nötig, wenn gerade Blaumeisen Nistmöglichkeiten haben. „Alte Eichen können ebenso überleben, wie die Vögel und Insekten“, war Donhauser überzeugt.

Den Winter über wurde alles vorbereitet und in diesen Tagen bringen die Jäger und andere Naturfreunde die „Wohnungen“ an. „Die Fledermauskästen und Bruthäuschen für Vögel finden an Jagdkanzeln einen geeigneten Platz“, sagte Paul Stelmach, Revierjagdmeister von Forst Eibenstein. Die Betreuung und Pflege der Nistkästen übernimmt die Jägerschaft.