Draußen unterwegs
Hilfreiche Tipps im Umgang mit Zecken

Mit den aktuell steigenden Temperaturen gilt es, sich auch vor Zecken zu schützen. Die Johanniter geben Ratschläge.

31.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:38 Uhr
Eine Zeckenkarte hilft beim Entfernen der Zecke. −Foto: Jan Dommel

Zecken beginnen bereits ab einer Temperatur von acht Grad Celsius, sich auf die Wirtssuche zu machen. Je wärmer es ist, desto größer wird das Risiko, eine Zecke aufzusammeln. Das kann gefährlich werden, denn die Spinnentiere können riskante Krankheiten übertragen: die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Gelenk- und Muskelentzündung Lyme-Borreliose. Die Johanniter geben in einer Pressemitteilung Tipps zum wirksamen Zeckenschutz.

Hohes Gras meiden, lange Kleidung tragen

Zecken halten sich vor allem in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch oder feuchtem Laub auf. Sie lassen sich nicht von Bäumen fallen, sondern werden abgestreift oder klettern von unten auf Tiere oder Menschen. Dann suchen sie nach einer geeigneten dünnhäutigen Stelle, um sich mit ihrem Mundwerkzeug fest zu bohren. Zum Schutz gegen einen Zeckenstich sollte man Gebüsch und hohes Gras meiden. Geschlossene, lange Kleidung kann verhindern, dass eine Zecke an den Körper gelangt.

Körper nach dem Spaziergang gut absuchen

Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte man die Kleidung komplett ablegen und den Körper gründlich absuchen. Das gilt insbesondere für Kinder, die sich bevorzugt draußen aufhalten“, erklärt Andreas Denk, Pressesprecher der Johanniter in Ostbayern. „Zecken bevorzugen warme Körperregionen wie Achselhöhlen, Kniekehlen, den Hals oder den Kopf“.

Nach Stich Zecke zügig entfernen

Ein Zeckenstich ist kein Grund zur Panik. „Vor Borreliose schützt man sich am besten, indem man die Zecke zügig entfernt“, so Denk. „Die Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde.“

Idealerweise hebelt man die ungebetenen Gäste mit einer Pinzette oder mit einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung heraus. Hierzu fasst man die Zecke möglichst nah der Haut im Kopfbereich und zieht sie vorsichtig und gerade heraus. Im Anschluss muss die kleine Wunde an der Stichstelle desinfiziert werden. In keinem Fall sollte man versuchen, die Zecke mit Klebstoff, Öl oder anderen Mitteln zu ersticken, da das Tier im Todeskampf vermehrt Flüssigkeit absondert und die Gefahr einer Infektion dadurch nur steigt.

Einstichstelle gut beobachten

Haben es die Borreliose-Erreger doch in den menschlichen Körper geschafft, bildet sich meist aber nicht immer ein rötlicher Hof an der Einstichstelle, der sich langsam ausbreitet. Dann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Auch bei grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen oder geschwollenen Lymphknoten sollte man einen Arzt konsultieren.

Impfung schützt vor FSME

Zügiges Entfernen der Zecke schützt nicht vor den Erregern für FSME, einer fieberhaften Erkrankung, bei der es zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten kommen kann. Diese tragen Zecken in einigen Regionen Deutschlands in den Speicheldrüsen und übertragen sie daher bei einem Stich sofort. Die Johanniter empfehlen Menschen, die in Risikogebieten wohnen oder Urlaub machen, ihren Impfschutz schon jetzt zum Saisonauftakt zu überprüfen.