Natur
Im Staatswald ist der „Russische Bär“

In diesen Wochen kann man den seltenen Schmetterling im Bereich des Forstbetriebs Burglengenfeld beobachten.

19.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:01 Uhr
Fast exotisch: Der Schmetterling „Spanische Flagge“, auch „Russischer Bär“ genannt, sitzt auf einer Wasserdostblüte. −Foto: Andreas Ebert

Der sehr farbenprächtige, recht seltene Schmetterling „Russischer Bär“, oder auch „Spanische Flagge“ genannt, gehört zur Familie der Bärenspinner und erreicht eine Flügelspannweite von etwa fünf Zentimetern. Seine Vorderflügel sind schwarzblau mit weißgelben Streifen, die Hinterflügel auffällig leuchtend orangerot und mit einigen dunklen Flecken gezeichnet. Die Schmetterlinge treten von Juli bis September auf und saugen fast ausschließlich an den violetten Blüten des gewöhnlichen Wasserdosts, einer hoch wachsenden Staude, die an feuchten Wald- und Wegrändern vorkommt.

Nach der Winterruhe ernähren sich die Raupen von Sträuchern wie Brombeere und Haselnuss, verpuppen sich im Juni in einem weißgrauen Gespinst und schließlich schlüpft im Juli die neue Faltergeneration. „Wir haben den Eindruck, dass die Population des wärmeliebenden Schmetterlings zunimmt“, sagt Hans Mages, Leiter des Forstbetriebs Burglengenfeld. Dies könne möglicherweise auch mit dem Klimawandel zusammenhängen. Auf jeden Fall fühlen sich die Falter in den naturnah bewirtschafteten Wäldern mit ihren vielfältigen Waldsäumen, Wegrändern und Blühflächen, wo reichlich Wasserdost wächst und die frei von Düngung und Pestizideinsatz sind, sichtlich wohl. Die Art ist im Anhang der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gelistet und steht damit auch im Fokus des europäischen Naturschutzes.