Spektakel zur 900-Jahr-Feier
In Bodenwöhr wurden Bierfässer gestemmt und Trachten vorgeführt

05.06.2023 | Stand 15.09.2023, 0:39 Uhr
Randolf Alesch

Fast mühelos stemmte Daniel Frankerl aus Bruck 25 mal das über 30 kg schwere 50 Liter Bierfass nach oben. Foto: Randolf Alesch

In Bodenwöhrs Festzelt ging es rund. Die 900-Jahr-Feier Bodenwöhrs geizte nicht mit attraktiven Programmpunkten. Als sportlich-muskulöses Spektakel erwies sich der Bierfass-Stemm-Wettbewerb.

Ein leeres rund 31 kg schweres 50-Liter-Holzfass musste vom Boden aufgehoben und über den Kopf gestemmt, anschließend wieder auf dem Boden zurückgestellt und sofort wieder hochgehoben werden. So lange, bis einen die Kräfte verließen. Der Athlet mit den meisten Wiederholungen gewann.

Als Preis standen zehn 900Cent-Marken im Wert von 90Euro für den Sieger, acht 900Cent-Marken im Wert von 72Euro für den Zweiten und fünf 900Cent-Marken im Wert von 45Euro für den Drittplatzierten zur Verfügung. Tatsächlich meldeten sich mehrere junge starke Männer oder zumindest solche, die meinten stark genug zu sein, um an dem Wettbewerb teilzunehmen.

Moderiert und angefeuert von Bürgermeister Georg Hoffmann, der dabei von der Band Narrisch unterstützt wurde, standen die ersten beiden Kandidaten, ein Oberleutnant der Patenkompanie aus Roding und einer der Bierzelt-Kellner auf der Bühne. Sie hatten ihre Teilnahme wohl nicht so ernst genommen, denn bereits nach einem oder zwei Versuchen war Schluss mit lustig.

Der Bierfass-Stemm-Wettbewerb war einer der Höhepunkte während der 900-Jahr-Feier in Bodenwöhr



Spannend wurde es dann, als Florian Drexler aus Lengfeld unter dem Jubel seiner Fans das Fass 14 mal hochstemmte. Vielleicht mit etwas weniger Kraft aber mit mehr Schwung aus den Knien und Oberschenkeln wuchtete danach Florian Walbrunn aus Thanstein das Fass 24 mal hoch. Kein Halten gab es, als Daniel Frankl aus dem Nachbarort Bruck das Fass scheinbar ohne Mühen 25mal hochwuchtete und den Wettbewerb gewann. Beim letzten Teilnehmer ging dann sogar das Fass zu Bruch, was jedoch keinen Einfluss mehr auf den Wettbewerb hatte.

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Nach Kirchenzug, Festgottesdienst, Frühschoppen und Mittagstisch wurde das Volksfest in Bodenwöhr am Sonntag mit einem weiteren Höhepunkt fortgesetzt. Acht Festdamen, eine Festmutter, vier Aktive und vier Kinder der Feuerwehr Bodenwöhr, die nächstes Jahr ihr 150. Jubiläum ebenfalls auf der Klause feiert, zogen mit einer 45-minütigen Trachtenmodenschau alle Blicke auf sich. Vor allem viele Bodenwöhrer besuchten am Sonntagnachmittag das Festzelt, um ihre Models zu sehen und zu unterstützen. Angeführt und angeheizt von Bürgermeister Georg Hoffmann, fand sich rechts vom Laufsteg sogar ein rund 30-köpfiger, nahezu komplett in rot gekleideter Fanclub ein, der jeden Auftritt mit begeistertem Jubel begleitete. Der Moderator Stefan animierte die Hobby-Models und bezog dabei sowohl das Publikum als auch Bürgermeister Hoffmann in das Geschehen mit ein.

Lediglich mit zwei Proben wurden die Jungs und Mädels von der Feuerwehr auf die Modenschau vorbereitet, so der Moderator Stefan. Zu stimmiger Musik und flotten Takten führten die Models auf dem Laufsteg die Trachten, Dirndln, Blusen, Janker, Lederhosen und Haferlschuhe vom Modegeschäft Wirkes Dirndl, Trachten & Ledermoden aus Regensburg vor. Je länger es dauerte, desto sicherer wurden sie und genossen das Modeln.

Anlässlich der 900-Jahr-Feier in Bodenwöhr wurde auch kabarettistisches Wirtshausprogramm geboten



Zum Abschluss der 900-Jahr-Feier gab es dann noch einen richtigen Höhepunkt. Mit Oberpfälzer Blasmusik, frechen Gstanzln und Couplets traten die aus Funk und Fernsehen bekannten Tanngrindler Musikanten aus Hemau auf. Neben ihnen standen die Bauernseufzer aus Deining, gemeinsam unter dem Namen Fuxdeiflswild bekannt.

Die Zahl der Gäste im Festzelt war überschaubar. Die acht Tanngrindler Musikanten boten nicht nur flotte und schmissige Blasmusik, sondern überzeugten auch mit unterhaltsamen Liedertexten. Kapellenchef Frieder Roßkopf konnte es sich auch nicht verkneifen, die eine oder andere nicht so ganz ernst gemeinte lustige Breitseite oder Anekdote in Richtung Bürgermeister Georg Hoffmann oder Brauereichef Marcus Jacob zu fahren.

Auch Crissy, Markus und Stefan von den Bauernseufzern sorgten mit ihrem kabarettistischen Wirtshausprogramm, welches aus dem prallen Leben stammen und das menschliche widerspiegeln soll, für Begeisterung. Ein weiterer Höhepunkt war, als Markus und Stefan den Preiss’n Jodler von Fredl Fesl interpretierten und Stefan dabei mit Händen und Füssen ins Hochdeutsche übersetzte.

Die Modenschau

Models: Mitgewirkt haben die Festdamen Denise Schröpfinger, Franziska Faltermeier, Sophie Ziegler, Leony Schmalzeder, Michaela Liebmann, Alina Knöllinger, Christina Schieder und Michaela Meier, die Aktiven Andreas Wetzler, Fabian Schmid, Sebastian Ettl und Julian Hofmann, die Kinder Miriam Röder, Magdalena Grün, Franz Ziegler und Raphael Wagner sowie Festmutter: Susi Wagner.

Helferinnen: Hinter der Bühne unterstützten Antonia Kulzer, Nina Sorgenfrei, Lisa Ziegler und Nicole Skiba.