Agentur für Arbeit
Jahresbericht: Im Landkreis Schwandorf sank 2022 die Zahl der Arbeitslosen

12.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:06 Uhr
Die Agentur für Arbeit Schwandorf hat ihren Jahresbericht 2022 veröffentlicht. −Foto: Symbolbild: C. Seidel, dpa

Trotz Krisen hat sich der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf im Jahr 2022 stabil gezeigt. Der Bedarf an Mitarbeitern ist weiter hoch.

Für die Unternehmen bedeutete 2022 ein Jahr der Herausforderungen. Der von der Coronakrise überlagerte Fach- und Arbeitskräftemangel zeigte sich immer deutlicher, wie die Arbeitsagentur Schwandorf in einer Pressemitteilung berichtet. „Zusammen mit den Preissteigerungen führte dies in der öffentlichen Wahrnehmung zu einem düsteren Bild, das sich in den Arbeitsmarktzahlen allerdings nicht in dieser Deutlichkeit niedergeschlagen hat“, sagt Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf. So stieg die Beschäftigung und die Arbeitslosigkeit sank trotz der Fluchtmigration im Jahresschnitt im Vergleich zum Vorjahr.

„Alles in allem hat sich der Arbeitsmarkt ungeachtet der Krisen in 2022 gut entwickelt und stabil gezeigt“, so Bäumler. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf waren im Jahresdurchschnitt rund 3860 Personen arbeitslos gemeldet. Damit nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um rund 830 Personen, beziehungsweise 17,7 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote lag im Agenturbezirk Schwandorf 2022 bei 2,9 Prozent und somit 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

4690 Stellen im Landkreis frei

Im Landkreis Schwandorf waren im Jahr 2022 durchschnittlich rund 2470 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Arbeitslosigkeit spürbar ab, und zwar um etwa 200 Personen, beziehungsweise 7,5 Prozent. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote sank von 3,1 Prozent im Vorjahr auf 2,9 Prozent.

Das könnte Sie auch interessieren:Eine Ausbildung zum Schreiner oder Maurer ist in Schwandorf wieder beliebt

Aus der Erwerbstätigkeit heraus meldeten sich im Landkreis Schwandorf rund 3980 Personen neu oder erneut arbeitslos, rund 120 Arbeitnehmer, beziehungsweise 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Gegenzug beendeten etwa 3170 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt eine Tätigkeit aufzunehmen. Das sind rund 580 Arbeitnehmer, beziehungsweise 15,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Nachdem die Stellenmeldungen der Arbeitgeber im Jahr 2021 einen Rekordwert erreichten, nahm die Personalnachfrage 2022 gegenüber dem Vorjahr leicht ab, lag allerdings noch immer auf hohem Niveau. Die Betriebe und Verwaltungen im Landkreis Schwandorf meldeten 4690 neue Stellen zur Besetzung, rund 380 Angebote beziehungsweise 7,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Stellenpool waren durchschnittlich 2690 Angebote gemeldet, etwa 580 Offerten, beziehungsweise 27,3 Prozent mehr als 2021.

„Die starke Nachfrage der Arbeitgeber nach Personal hat sich auch in der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten niedergeschlagen“, erklärt Siegfried Bäumler. Im Landkreis Schwandorf lag diese zum Stichtag Ende Juni 2022 bei rund 58470 und damit rund 1430 Personen, beziehungsweise 2,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Auch in der mittleren Oberpfalz ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erneut gestiegen. Besonders erfreulich sei hier laut Bäumler, dass hiervon auch die Menschen aus der Ukraine profitiert, beziehungsweise zum Wachstum beigetragen haben.

Fokus auf Integration

Die Zahl der ukrainischen Beschäftigten im Agenturbezirk stieg von Januar bis Juni von knapp 230 Personen auf etwa 450 Arbeitnehmer. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten Ukrainer erhöhte sich von Anfang des Jahres bis Ende Juni von rund 30 Personen auf knapp 100.

Lesen Sie auch:Mehrere Firmen wollen sich auf 25.000 Quadratmetern an der Bellstraße ansiedeln

„Wie bereits im zu Ende gegangenen Jahr, bildet die Unterstützung der Arbeitgeber bei der Suche nach Fach- und Arbeitskräften einen der Schwerpunkte für die Tätigkeiten der Arbeitsagentur Schwandorf. Hier wird neben Fördermöglichkeiten auch der gemeinsamen Suche mit den Arbeitsvermittlern nach alternativen Besetzungsstrategien eine große Rolle zukommen“, sagt Siegfried Bäumler. Daneben wird durch die wieder stärkere Fluchtmigration aus den klassischen Asylherkunftsländern auch die Integration dieser Personengruppe wieder an Bedeutung gewinnen.