Er ist einer der ältesten Bürger der Stadt und hat unter anderem den 2. Weltkrieg und das komplette Werden und Vergehen der DDR selbst miterlebt: Am Wochenende feierte Josef Ruf seinen 100. Geburtstag, wie es ein Sprecher der Stadt Burglengenfeld mitteilt. Bis vor einem Jahr noch lebte er sogar im eigenen Haushalt, 2020 ist er bei seiner Tochter eingezogen.
Josef Ruf stammt aus Kollnau im Schwarzwald, wo er zusammen mit acht Geschwistern, davon einem Zwillingsbruder mit Namen August, aufwuchs. In und nach den Wirren des 2. Weltkrieges verschlug es den gelernten Schlosser nach Dresden. Er heiratete, wechselte beruflich in den kaufmännischen Bereich und wurde stolzer Vater von drei Kindern.
Der Kreis seiner Familie ist inzwischen auf fünf Enkelkinder, vier Urenkelkinder und sogar zwei Ururenkel angewachsen. Nach der deutschen Wiedervereinigung zog Ruf Anfang der 90er-Jahre mit einem Teil der Familie nach Burglengenfeld. Heute zählen Fußball, Puzzeln und Kreuzworträtsel lösen zu seinen Hobbys, früher war es vor allem Sport. Ein Ereignis ist ihm hier besonders im Gedächtnis geblieben. An einem einzigen Tag im Jahr 1938 radelte er von Kollnau nach München, das sind rund 430 Kilometer. Ruf hatte dafür 18 Stunden gebraucht. Zu diesem einmaligen Tag gratulierten neben Freunden und Familie auch 3. Bürgermeister Sebastian Bösl.
