Begegnungen
Jugendliche gehen auf Gebetsfahrt

Die jungen Teublitzer unternahmen gemeinsam mit Pfarrer Michael Hirmer eine Reise in die französische Gebetsstadt Taizé.

02.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:59 Uhr
Werner Artmann
Viele Begegnungen erlebten die Jugendlichen in Taizé zusammen mit Pfarrer Michael Hirmer (li.). −Foto: Georg Müllner

„Machen uns die Verschiedenheiten der Menschen Angst oder machen sie uns neugierig aufeinander?“ Mit dieser Frage wurden Jugendliche konfrontiert, die mit der Pfarrgemeinde Teublitz ins französische Taizé aufbrachen. Dort erwarteten die Heranwachsenden eine internationale Gemeinschaft, viele Begegnungen und vor allem die besondere Spiritualität einer ökumenischen Brüdergemeinschaft. Pfarrer Michael Hirmer chauffierte selbst den Bus. Nach gut zehn Stunden Fahrt traf man auf dem Hügel von Taizé ein. „Wir wurden alle in unseren Sprachen willkommen geheißen“, erinnerte sich der 17-jährige Raphael Kirschneck aus Teublitz. „Uns wurde eine schlichte Unterkunft zugeteilt, bekamen unsere Essenstickets und einen Plan, wie der Tag in Taizé so abläuft.“ Viel mehr Organisation ist nicht nötig, denn in Taizé ist alles auf das Wesentliche reduziert. Tatsächlich trafen sich in der letzten Augustwoche über 1500 junge Menschen mit über 30 verschiedenen Muttersprachen.

„Um sich zu verstehen, wird einfach übersetzt, was möglich ist, oder mit Händen und Füßen kommuniziert“, erklärte Daniela Reichert aus Windischeschenbach. „Die Impulse der Brüder regen zum Nachdenken und zum Gespräch an.“ In Kleingruppen treffen sich deshalb die Jugendlichen jeden Tag, um über ihren Glauben und ihr Leben zu sprechen. Gerade in diesen Gesprächen wurde deutlich, dass die Gemeinsamkeiten der Jugendlichen deren Verschiedenheiten, was Kultur und Sprache angeht, bei weitem überwiegen. Dreimal täglich, am Morgen, am Mittag und am Abend, läuten die Glocken der Kirche. Dann strömen die jungen Menschen in die Kirche, die eher einer großen Halle ähnelt. Man sitzt auf den Boden oder Gebetshockern und singt die mittlerweile weltbekannten Taizé-Lieder. „Einfach nur Stille. In der man nichts tun oder denken muss, sondern einfach nur Gott wirken lassen soll.“ Nach der Sonntagsmesse ging es wieder zurück nach Ostbayern. Dabei hatten die Jugendlichen aus Teublitz, Waldsassen, Ergolding und Kelheim einen klaren Auftrag an Pfarrer Michael Hirmer: „Nächstes Jahr fahren wir wieder!“ (bat)